War es jugendlicher Leichtsinn oder eine Mutprobe? Ein Jugendlicher klettert auf einen Kesselwagen und kommt der stromführenden Oberleitung zu nahe. Er erleidet schwerste Verletzungen.
Ein Jugendlicher hat im Bahnhof von Wutha-Farnroda (Wartburgkreis) einen Stromschlag erlitten und ist dabei schwer verletzt worden. Der 15-Jährige war am Montagabend auf den Kesselwagen eines dort planmäßig länger haltenden Güterzugs geklettert, wie die Bundespolizei mitteilte. Dabei soll er mit der Oberleitung in Kontakt gekommen sein. Der dabei entstandene Lichtbogen sei im Bahnhof und der Umgebung sichtbar gewesen, hieß es.
Der Jugendliche fiel vom Waggon. Ein Rettungshubschrauber der Bundespolizei brachte den schwerstverletzten Jungen zunächst in ein Erfurter Krankenhaus, bevor er dann am späten Abend weiter in ein Spezialklinikum nach Halle (Saale) geflogen wurde.
Nach der lebensgefährlichen Aktion des Jungen wurde der Bahnhof komplett gesperrt. Eine Oberleitung musste geerdet werden, um den eingesetzten Kräften ein möglichst sicheres Arbeiten zu ermöglichen. Bundespolizisten sicherten vor Ort Spuren und befragten Zeugen. Warum der Jugendliche auf den Waggon kletterte, werde noch ermittelt.
Bundespolizei und Bahn weisen immer wieder auf die Gefahren des Bahnstroms hin. Für betriebsfremde und unberechtigte Personen sind Arbeits- und Gefahrenbereiche wie abgestellte Züge absolute Tabuzonen.

dpa / EVN