Magnetischer Fingerabdruck der Schiene – Zuglokalisierung mit MAROS


Weil die derzeitigen Methoden zur Positionsbestimmung von Zügen an ihre Grenzen stoßen, entwickeln ITK Engineering und Lenord+Bauer das System MAROS.

Seit 2020 arbeitet der Entwicklungsdienstleister ITK Engineering an der Lokalisierungslösung MAROS (Magnetic Railway Onboard Sensor). Das System soll die Position von Zügen kontinuierlich, sicher und gleisgenau bestimmen. Wie das Unternehmen nun mitteilte, arbeite man gemeinsam mit dem Sensorhersteller Lenord+Bauer daran, die notwendige Sensortechnik weiterzuentwickeln und schnell auf den Markt zu bringen.

Magnetischer Fingerabdruck der Schiene

Beim System MAROS misst ein Sensor, der sich an der Unterseite des Zuges befindet, während der Fahrt mittels des magnetischen Feldes die ferromagnetischen Eigenschaften der jeweiligen Gleisabschnitte. Da diese so individuell seien wie ein menschlicher Fingerabdruck, könne jedem Abschnitt eine klare Position zugeordnet werden, hieß es. Konkret handele es sich um ein spezielles Sensorarray, das auf einzelnen Magnetfeldsensoren basiert. Die entwickelte Sensortechnik ist bereits seit 2023 Teil des Forschungsprojekts “Automated Train” der Sektorinitiative Digitale Schiene Deutschland.

„Die ausführlichen Testfahrten in Deutschland, Österreich und der Schweiz haben gezeigt, dass sich so Züge gleisgenau und kontinuierlich lokalisieren lassen“, erklärte Dr. Tobias Hofbaur, Programmmanager im Geschäftsbereich Bahntechnik bei ITK. Die individuelle Ortssignatur werde während der Fahrt permanent in Echtzeit einer exakten geographischen Position zugeordnet.

Durch die Unabhängigkeit von zusätzlichen Elementen wie Balisen oder auch einem Navigationssatellitensystem eignet sich die Lokalisierungslösung den Angaben nach für Voll- und Nebenbahnen sowie Metros.

ITK Engineering und Lenord+Bauer sind auf der Bahntechnikmesse InnoTrans in Berlin vom 24. bis 27. September vertreten.


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