Zum neuen Schuljahr schenkt Hamburg allen Schülern der Hansestadt ein kostenloses Deutschlandticket auf Dauer. Erste Zahlen des Hamburger Verkehrsverbunds zeigen, dass das Angebot angenommen wird.
Wenige Tage vor dem Ferienende haben bereits 37.000 Hamburger Schüler ein Gratis-Deutschlandticket bestellt. Das teilte eine Sprecherin des Hamburger Verkehrsverbunds (HVV) eine Woche nach Beginn der Ausgabe mit. Weitere rund 100.000 Kinder und Jugendliche hatten in der Vergangenheit schon ein verbilligtes Schülerticket. Dieses wird zum 1. September automatisch auf den Nulltarif umgestellt.
Mit dem Ticket können die Hamburger Schüler deutschlandweit kostenlos die Nahverkehrsmittel nutzen. Im HVV können sie das schon ab kommenden Mittwoch tun. Der Verkehrsverbund hat die letzten vier Augusttage zu einem “Kulanzzeitraum” erklärt. Ab 1. September darf nur der gratis fahren, der sich das kostenlose Ticket besorgt hat. Warum man die Dauerfahrkarte bestellen muss, obwohl sie nichts kostet, erklärt der HVV so: “Es sollen nur diejenigen ein kostenloses hvv Deutschlandticket für Schülerinnen und Schüler erhalten, die es auch nutzen.”
210.000 Berechtigte
Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) hatte kürzlich erklärt: “Ich freue mich sehr, dass wir zum 1. September über 210.000 Kindern und Jugendlichen in Hamburg ein größeres und attraktiveres Mobilitätsangebot machen können.” Der Senat erwartet, dass ungefähr 168.000 Schüler – also etwa 80 Prozent der Berechtigten – das Angebot nutzen werden, wie aus einer Mitteilung an die Bürgerschaft hervorgeht.
Die Neuregelung soll den Haushalt dieses Jahr nahezu 14 Millionen Euro kosten. Für das nächste Jahr kalkuliert der Senat auf Grundlage des Preises von monatlich 49 Euro, den Fahrgäste derzeit für das Deutschlandticket bezahlen müssen, mit annähernd 99 Millionen Euro. Da der Senat dem HVV die Kosten für jedes bestellte Ticket erstattet, müsste er Geld drauflegen, sollten mehr Schüler als erwartet das Ticket bestellen.
Das Gratis-Ticket bekommt man nur online. Bis zum Alter von 15 Jahren müssen die Eltern es bestellen. Ab 16 können es die Schüler selbst machen, müssen aber einen Nachweis von der Schule hinzufügen.
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dpa