FEHMARN | Weil der Bau der Schienenanbindung zum Fehmarnbelt-Tunnel möglicherweise die Wasserversorgung der Insel gefährdet, will Fehmarn klagen. Einwände seien nicht gehört worden, meint der Bürgermeister.
Die Stadt Fehmarn und der Wasserbeschaffungsverband (WBV) Fehmarn wollen vor dem Bundesverwaltungsgericht gegen den Bau der Hinterlandanbindung des geplanten Ostseetunnels klagen. Das habe die Stadtvertretung in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, sagte Fehmarns Bürgermeister Jörg Weber am Donnerstag. Einer der Kernpunkte der Klage sei die Wasserversorgung der Insel, die durch die Bauarbeiten für die Schienenanbindung gefährdet sein könnte, sagte Weber. Die Lübecker Nachrichten hatten zuvor darüber berichtet.
Die Trinkwasserbehälter des Wasserwerkes der Insel liegen nach Angaben Webers in unmittelbarer Nähe der zukünftigen Baustelle. Entsprechende Hinweise des WBV seien bislang nicht gehört worden, sagte Weber. Die Klage sei die letzte Möglichkeit, Schaden von der Gemeinde abzuwenden.
Die Klage muss bis zum 3. Mai eingereicht sein. Danach haben Fehmarn und der WBV zehn Wochen Zeit, die Klage zu begründen. “Wir sind aber bereit, die Klage zurückzuziehen, wenn wir uns mit der Deutschen Bahn in entscheidenden Punkten einigen können”, sagte Weber.
“Selbstverständlich steht es den Betroffenen im Rahmen der geltenden Regelungen frei, Planfeststellungsbeschlüsse für Verkehrsinfrastrukturvorhaben gerichtlich überprüfen zu lassen”, sagte eine Bahnsprecherin. “Sobald uns die Klage vorliegt, sind wir bereit, im Dialog Lösungen zu finden.”
Nach Angaben der Bahn besteht seit Mitte März Baurecht für die Hauptarbeiten auf Fehmarn. Mitte April soll der Rückbau der Gleise von Puttgarden zum Inselhauptort Burg beginnen.
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dpa