Teurere Tickets – Verkehrsverbünde VRR und VRS erhöhen Preise kräftig


DÜSSELDORF / KÖLN | Fahrscheine im öffentlichen Nahverkehr werden in großen Teilen Nordrhein-Westfalens ab 1. Januar deutlich teurer. Die beiden größten NRW-Verkehrsverbünde Rhein-Ruhr (VRR) und Rhein-Sieg (VRS) kündigten am Donnerstag kräftige Preiserhöhungen an.

Die Preise für VRR-Tickets werden laut Beschluss des Verwaltungsrats zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich 9,4 Prozent angehoben, teilte dieser am Donnerstag mit. Beim VRS werden die Tarife zum 1. Januar 2024 um durchschnittlich 10,4 Prozent steigen, die Verbandsversammlung stimmte laut Mitteilung der Erhöhung am zu.

Für das Deutschlandticket, das in der Regel 49 Euro kostet, gelten die angekündigten Preissteigerungen aber nicht. Die beiden Verbünde gehen deshalb davon aus, dass das Gros der Fahrgäste nicht von den jetzt beschlossenen Preiserhöhungen betroffen sein wird.

Der VRS deutete gleichzeitig bereits eine weitere Preiserhöhungsrunde an. Aus Sicht der Verkehrsunternehmen sei eine weitere “unterjährige Preismaßnahme” erforderlich. Darüber soll im Frühjahr 2024 entscheiden werden, abhängig von der Marktlage und der Finanzierungssituation beim Deutschlandticket.


LESEN SIE AUCH

VRR-Vorstand José Luis Castrillo sagte, die Tariferhöhung sei “alternativlos” und solle die Verkehrsunternehmen zumindest zu einem Teil dabei unterstützen, ihr Verkehrsangebot zu sichern. Gründe für die Preissteigerungen seien steigende Kosten für Personal, Energie und Kosten der Verkehrswende. Auch angesichts geringerer Einnahmen seit dem Start des Deutschlandtickets sei die Tariferhöhung nötig.

Der VRR geht davon aus, dass bis zum Jahr 2024 der Anteil der Fahrgäste mit Deutschlandticket auf rund 80 Prozent steigen wird. Der VRS geht davon aus, dass die Fahrgäste 2024 nur bei etwa zehn Prozent die Tickets kaufen, deren Preise zum Jahreswechsel steigen.


dpa