Holocaust-Überlebender: Neue S-Bahn-Strecke darf Mahnmal in Berlin nicht stören


BERLIN | Der Holocaust-Überlebende Zoni Weisz hat dringend davor gewarnt, wegen eines Neubaus der Berliner S-Bahn das Denkmal für die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma zu verlegen.

Der Ort sei den Angehörigen der Minderheit heilig, sagte Weisz am Montag bei einem Festakt zum zehnjährigen Bestehen des Mahnmals im Berliner Tiergarten.

Die Ruhe am Denkmal dürfe auch nicht durch Baulärm gestört werden. “Ich fordere die Planer der neuen S-Bahn-Strecke auf, die Wünsche der Sinti und Roma ernst zu nehmen”, sagte der 85-Jährige. Die einzige Lösung sei eine alternative Route, die das Denkmal nicht beschädige. “Lasst unser Denkmal unangetastet, damit unsere Toten ihre ewige Ruhe finden können”, sagte Weisz.

Die seit langem geplante Linie 21 soll eine neue Nord-Süd-Achse für die S-Bahn werden, die in bis zu 20 Metern Tiefe unter dem Parlaments- und Regierungsviertel hindurchgeht. Das Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma könnte vom zweiten Bauabschnitt zwischen dem Hauptbahnhof und dem Potsdamer Platz berührt sein.


dpa | Foto: Landesverband Deutscher Sinti und Roma Berlin/Brandenburg

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