STRAUßFURT | Einige Tage nach dem Fund von Sprengsätzen mit Hakenkreuz-Beschriftung am Bahnhof in Straußfurt sind am Freitag vier Wohnungen und ein Gartengrundstück durchsucht worden.
“Es konnten Grundstoffe zur Pyrotechnikherstellung sowie Sprengstoffherstellung in Form von Düngemittel sichergestellt werden”, teilte das Landeskriminalamt am Freitagabend nach Abschluss des Einsatzes mit. Die gefundenen Stoffe sollen nun vom LKA untersucht werden. “In der aktuell vorliegenden Auffindesituation ging von diesen Stoffen keine Gefahr aus”, hieß es weiter. Die Beamten stellten außerdem elektronische Datenträger, Handys und Pyrotechnik, darunter auch sogenannte Chinaböller, sicher.
Die durchsuchten Gebäude in und um Straußfurt stehen in Verbindung mit vier Männern im Alter von 17 bis 33 Jahren, die der Polizei aufgrund kleinerer Delikte bekannt sind, wie eine LKA-Sprecherin bereits am Nachmittag sagte. Auf die Männer sei man aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung aufmerksam geworden. Sie seien am Freitag während der Durchsuchungen angetroffen worden, hieß es in der Mitteilung des LKA. Es habe erste Vernehmungen der Beschuldigten und Zeugenbefragungen gegeben.
Am vergangenen Sonntag waren in einem Wartehäuschen am Gleis 4 des Straußfurter Bahnhofs zwei selbstgebaute Sprengkörper gefunden worden. Wer sie dort deponierte und warum, ist noch offen. Weil auf einem der Sprengsatz-Päckchen ein Hakenkreuz aufgezeichnet war und somit der Verdacht politisch motivierter Kriminalität im Raum steht, übernahm der Staatsschutz die Ermittlungen.
Die politische Motivation hinter der Tat soll nun mit den am Freitag gefundenen Hinweisen abgeglichen und geprüft werden, hieß es. Einer der beiden Sprengkörper hätte den Erkenntnissen zufolge “wahrscheinlich bei einer Auslösung im unmittelbaren Umfeld des Wartehauses am Bahnsteig Schäden verursacht.”