CONSTANTA | Die Chefin der Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, Sigrid Nikutta, hat am Freitag Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) im rumänischen Hafen Constanta getroffen.
Baerbock sprach sich im Rahmen ihres Rumänien-Besuchs für eine stärkere Steuerung der Getreide-Exporte aus der Ukraine durch einen zentralen EU-Koordinator aus. Man sollte darüber nachdenken, „ob man nicht das Getreide komplett aufkaufen sollte, um das dann logistisch viel schneller verteilen zu können“, so die Grünen-Politikerin. Sie ließ sich von DB-Cargo-Mitarbeitern den Hafen von Constanta zeigen – auch die Vorstandsvorsitzende des Güterbahnunternehmens war vor Ort.
Wegen der russischen Blockade ukrainischer Häfen lagerten laut der Ministerin 18 Millionen Tonnen Getreide in der Ukraine. Es gebe zwar einen ersten Hoffnungsschimmer, dass der Streit gelöst werden könne. Trotzdem sei es wichtig, nach Alternativrouten wie die über Constanta zu suchen.
Die internationale Gemeinschaft fordert von Russland seit Wochen, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. Die Ukraine beklagt, dass die russische Kriegsmarine ihre Häfen im Schwarzen Meer blockiert. Russland streitet ab, Weizenexporte zu verhindern und wirft der Ukraine vor, sich einer Entminung ihrer Häfen zu verweigern.