Zwei Mitarbeiter einer privaten Sicherheitsfirma haben sich gegenüber einer Bundespolizeistreife als Bundespolizisten ausgegeben. Der verbale Schnellschuss ihrer Amtsanmaßung ging im dreifachen Sinn nach hinten los.
Die beiden Männer im Alter von 33 und 50 Jahren fielen am Dienstagabend einer Zivilstreife der Bundespolizeiinspektion Bremen auf, weil sie ohne Warnwesten und in privater Kleidung auf Abstellgleisen des Bahnhofs Verden standen. Auf den Zuruf, ob sie Mitarbeiter der Bahn seien, kam die Antwort, sie wären Bundespolizisten – es sei alles in Ordnung. Beim Vorhalt echter Dienstausweise gaben die beiden kleinlaut zu, Sicherheitsmitarbeiter eines Subunternehmers zu sein – angeblich mit dem Auftrag, Züge zu bewachen. Allerdings befanden sich nach Angaben der Bundespolizei zu diesem Zeitpunkt keine Fahrzeuge auf der dortigen Bahnanlage.
Weitere Ermittlungen ergaben zwar die Richtigkeit ihrer Firmenzugehörigkeit und des Auftrags, doch die erforderliche Sicherheitseinweisung ließ auf zahlreiche Mängel schließen: Sie erhielten eine Ordnungswidrigkeit nach der EBO wegen unerlaubten Aufenthalts auf Bahnanlagen, denn sie hätten eine Streckensperrung wegen unbekannter Personen in den Gleisen verursachen können. Dazu kam die Strafanzeige wegen Amtsanmaßung.
Die Bundespolizisten überprüften auch die Privatfahrzeuge der Männer, wonach der 33-Jährige nach Bremen mit dem Zug heimfahren musste: Sein Fahrzeug war zur Zwangsstilllegung ausgeschrieben und wurde von einer Streife der Polizei Verden an Ort und Stelle “entstempelt”. Um 21:00 Uhr wurden die Männer entlassen.
(red)