Wie die SBB mitteilt, werden zwischen Sisikon und Altdorf die noch bestehenden klassischen Streckensignale in der Nacht vom 29./30. Mai zurückgebaut.
Grund dafür ist, dass das schweizerische Bahnunternehmen im August 2015 zwischen Brunnen und Erstfeld das Zugsicherungssystem ETCS Level 2 in Betrieb genommen hat und eine zusätzliche Signalisierung durch klassische Streckensignale überflüssig ist. Die 19 Kilometer lange Zufahrtstrecke vor dem Nordportal des Gotthard-Basistunnels (GBT) ist der erste Abschnitt auf der neuen Nord-Süd-Achse, der mit ETCS Level 2 ausgerüstet worden ist.
Nach Angaben der SBB muss für die Demontage- und Verladearbeiten in der Nacht vom 29./30. Mai 2016 beidseitig von 23.30 Uhr bis 5 Uhr die Axenstrasse in Flüelen teilweise gesperrt werden. Weitere Arbeiten werden aus betrieblichen und sicherheitsrelevanten Gründen in einzelnen Nächten jeweils Sonntag/Montag bis 27. Juni durchgeführt.
ETCS Level 2 ist ein digital funkbasiertes und europaweites Signal- und Zugsicherungssystem. Dem Lokführer werden die Fahrerlaubnis und der Fahrbegriff im Führerstand auf einem Display angezeigt. Bis auf einige Merktafeln kann daher auf eine Aussensignalisierung durch klassische Signale am Streckenrand verzichtet werden.
Die Gleisfreimeldung und damit die Zugvollständigkeitsüberwachung sind aber weiterhin streckenseitig vorhanden. Alle Züge melden automatisch in regelmässigen Abständen ihre genaue Position und Fahrrichtung an die Streckenzentrale (Radio Block Centre, RBC). Die Bewegungen der Züge werden von der Streckenzentrale dauernd überwacht. Die Fahrerlaubnis wird zusammen mit Geschwindigkeitsangaben und Streckendaten laufend via GSM-R Funknetz auf das Fahrzeug übertragen.
Die Eurobalisen werden als passive Ortungsbalisen wie elektronische Kilometersteine eingesetzt. Zwischen zwei Ortungsbalisen ermittelt der Zug seine Position über Sensoren (Achsgeber, Beschleunigungsmesser und Radar). Die Ortungsbalisen dienen dabei als Referenzpunkte zur Korrektur von Wegmessfehlern. Der Fahrzeugrechner überwacht kontinuierlich die übermittelten Daten und die höchstzulässige Geschwindigkeit.
(red/SBB)