Medienbericht: Nur 20 Prozent aller ICE voll funktionsfähig

Bei der Deutschen Bahn fehlen laut einem Medienbericht aktuell rund 5.800 Mitarbeiter im so genannten “betriebskritischen Bereich”, der direkt für den Zugverkehr zuständig ist. Laut dem Bericht seien daher nur 20 Prozent der ICE-Züge in Deutschland voll funktionsfähig unterwegs.


© Deutsche Bahn (Archiv)

Aus internen Dokumenten des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn geht nach Recherchen des ARD-Politikmagazins Kontraste offenbar hervor, dass dem Bahnkonzern aktuell rund 5.800 Mitarbeiter im “betriebskritischen Bereich” – vor allem Lokführer, Instandhaltungskräfte und IT-Spezialisten – fehlen.

Nur 20 Prozent der ICE-Züge seien in Deutschland voll funktionsfähig unterwegs, berichtet das ARD-Magazin mit Verweis auf interne Unterlagen der DB aus dem Monat Juni. Grund dafür sei laut den Bahn-Dokumenten, dass die Züge verspätet in die Werkstätten kommen und daher oft nur Zeit für sicherheitsrelevante Reparaturen bleibe. Auch Zugbegleiter bestätigen offenbar gegenüber Kontraste, dass Züge teilweise Wochen oder Monate mit denselben Mängeln unterwegs seien. “Ein System, das über Jahrzehnte auf Sparen getrimmt worden ist, kollabiert nun”, sagt der Vorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, im ARD-Interview.

Für Oktober hatte der DB-Konzern den Pünktlichkeitswert im Fernverkehr mit nur 73 Prozent angegeben – geplant waren eigentlich 82 Prozent. Dieses Ziel hat der DB-Konzern nun offenbar auf das Jahr 2025 verlegt.


red

Titelfoto: Deutsche Bahn