Fahrgastwechsel im Bahnhof: Ein Intercity steht am Gleis bereit. (Foto: © pure-life-pictures / fotolia)

Deutsche gehören zur Vielfahrer-Liga im europäischen Bahnverkehr

Fahrgastwechsel im Bahnhof: Ein Intercity steht am Gleis bereit. (Foto: © pure-life-pictures / fotolia)
Fahrgastwechsel im Bahnhof: Ein Intercity steht am Gleis bereit. (Foto: © pure-life-pictures / fotolia)

Im europäischen Vergleich fahren Schweizer und Österreicher am meisten mit der Bahn. Die Deutschen kommen mit 1.115 Kilometern je Einwohner auf Platz 6.


Deutschland gehört zu den sieben europäischen Ländern, in denen jeder Bürger statistisch gesehen mehr als tausend Kilometer im Jahr mit der Bahn fährt. Nach der jüngsten Aufstellung der europäischen Schienenregulierungsplattform IRG-Rail waren die Schweizer und die Österreicher europaweit die fleißigsten Bahnfahrer. Danach legte jeder Schweizer im Jahr 2014 durchschnittlich 2.429 Kilometer mit der Bahn zurück. Die Österreicher kommen mit 1.426 Kilometern auf den zweiten Platz. Die Bronzemedaille im Bahnfahren geht an Frankreich mit 1.361 Kilometern pro Bürger. Deutschland platzierte sich mit 1.115 Bahnkilometern pro Einwohner hinter Dänemark und Schweden auf Platz 6 und liegt damit über dem Durchschnitt von 961 Bahnkilometern pro Bürger.

Einwohner Bahnkilometer Grafik

„Die deutschen Bahnfahrer gehören zur Vielfahrer-Liga in Europa“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Statistisch gesehen legt jeder Deutsche jährlich die Strecke Berlin – Rom mit dem Zug zurück. Allerdings zeigen die Werte der Schweizer und der Österreicher, dass bei uns noch viel mehr drin wäre.“

Flege verwies darauf, dass beide Nachbarn eine entschiedene Verkehrspolitik zugunsten der umweltfreundlichen Schiene betreiben. Damit Deutschland eines Tages auch zum Bahnfahrer-Eldorado werden könne, müsse die Verkehrspolitik jetzt eine Trendwende einleiten.

„Ausbau der Schieneninfrastruktur, mehr Angebote, die zum Umsteigen vom Auto auf die Bahn verlocken, faire Rahmenbedingungen beim Wettbewerb zwischen Schiene, Straße und Flieger: Mit solchen politischen Weichenstellungen könnte sich das traditionelle Autoland durchaus zum Vorreiter einer modernen nachhaltigen Mobilität entwickeln“, sagte Flege. „Leider hängt die ehrgeizige deutsche Energiewende bisher ohne eine entsprechende Verkehrswende in der Luft.“

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