Stadler baut 26 ein- und doppelstöckige Triebzüge für slowenische Staatsbahn

© Stadler

Stadler entwickelt und baut für die slowenische Staatsbahn Slovenske Železnice 26 ein- und doppelstöckige Triebzüge. Der Auftrag umfasst elf elektrische Züge (EMU) des Typs FLIRT, fünf dieselbetriebene Züge (DMU) des Typs FLIRT und zehn elektrische Züge des Typs KISS mit einer Option für 26 weitere Fahrzeuge. Die unterschiedlichen Zugtypen sind so konstruiert, dass sie in der Flotte gemischt eingesetzt werden können. Für Stadler ist es der erste Auftrag aus Slowenien.


Bereits Ende der 90er Jahre hatte sich Stadler um einen Auftrag für 30 Triebzüge in Slowenien beworben und ihn nach einer hart umkämpften Ausschreibung an die Konkurrenz verloren. „Umso größer ist unsere Freude, dass es nun 20 Jahre später, im zweiten Anlauf, geklappt hat und wir uns in Slowenien durchsetzen konnten”, sagt Peter Spuhler, Eigentümer und Verwaltungsratspräsident von Stadler. Er ist zusammen mit Verkaufschef Peter Jenelten nach Ljubljana gereist, um dort zusammen mit Dusan Mes, Generaldirektor von Slovenske Železnice, den Großauftrag für die 26 ein- und doppelstöckigen Triebzüge für die slowenische Staatsbahn persönlich zu unterschreiben.

Der Vertrag für die gemischttraktionsfähige Flotte umfasst das Engineering, den Bau und die Lieferung von elf vierteiligen Zügen des Typs FLIRT EMU, fünf dreiteiligen Zügen des Typs FLIRT DMU und zehn dreiteiligen Zügen des doppelstöckigen Typs KISS EMU inklusive Garantieleistungen. Zusätzlich umfasst der Vertrag eine Option für 26 weitere Züge. Der Auftragswert beläuft sich nach Herstellerangaben auf rund 170 Millionen Euro.

Die einstöckigen FLIRT sind für den grenzüberschreitenden Verkehr auf der Normalspur zwischen Slowenien, Österreich und Kroatien vorgesehen. Sie werden auch in diesen Ländern zugelassen werden. Die doppelstöckigen KISS werden Strecken in Slowenien bedienen. Die Lieferung des ersten Fahrzeugs ist 24 Monate nach der Vertragsunterzeichnung vorgesehen.

Speziell am Auftrag der slowenischen Staatsbahn ist, dass der Bahnbetreiber nicht nur die Möglichkeit hat, die einstöckigen Fahrzeuge in Doppeltraktion zu führen, sondern die Strecken auch mit gemischten einstöckigen und doppelstöckigen Kompositionen bedienen kann. Dazu sagt Peter Jenelten, stellvertretender Group CEO und Leiter Marketing & Sales: „Stadler ist sehr stolz, nicht nur erstmals Züge nach Slowenien liefern zu dürfen, sondern in einer Beschaffung gleich eine aufeinander abgestimmte Reihe unterschiedlicher Fahrzeuge zu bauen: Eine Flotte wie aus einem Guss”.

Die elf vierteiligen elektrischen FLIRT mit langem Wagenkasten sind als Regionalfahrzeuge für eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt. Sie sind 80,7 Meter lang, 2,82 Meter breit und 4,12 Meter hoch. Die komfortablen Züge bieten 235 Personen Sitzplätze, davon 12 in der ersten Klasse, und weiteren 227 Fahrgästen Stehplätze. 22 Plätze in der 2. Klasse und 2 Plätze in der 1. Klasse sind als Priority-Sitze nach TSI PRM reserviert. Im Fahrzeug finden ausserdem zwei Rollstühle und fünf Fahrräder Platz. Im Endwagen A gibt es ausserdem ein WC und ein kleines Abteil für den Zugbegleiter, in einem der Mittelwagen befindet sich das WC nach TSI PRM. Für optimalen Vortrieb sorgen die zwei angetriebenen Drehgestelle direkt unter dem Maschinenraum in den Endwagen.

Die zehn dreiteiligen elektrischen KISS sind als Regionalfahrzeug für eine maximale Geschwindigkeit von 160 km/h ausgelegt. Sie sind 79,84 Meter lang, 2,80 Meter breit und 4,63 Meter hoch. Die bequemen Züge bieten 292 Personen Sitzplätze, davon 16 in der ersten Klasse, und weiteren 264 Fahrgästen Stehplätze. 18 Plätze in der 2. Klasse und 4 Plätze in der 1. Klasse sind als Priority-Sitze nach TSI PRM reserviert. Im doppelstöckigen Fahrzeug finden ausserdem zwei Rollstühle und fünf Fahrräder Platz. Im Mittelwagen gibt es ausserdem ein Standard-WC und eines nach TSI PRM. Das Fahrzeug verfügt über zwei angetriebene Drehgestelle in den Endwagen.

Die fünf dreiteiligen dieselelektrischen FLIRT sind als Regionalfahrzeug für eine maximale Geschwindigkeit von 140 km/h ausgelegt. Sie sind 70,40 Meter lang, 2,82 Meter breit und 4,12 Meter hoch. Die komfortablen Züge bieten 171 Fahrgästen Sitzplätze, davon 12 in der 1. Klasse, und weiteren 167 Reisenden Stehplätze. 16 Plätze in der 2. Klasse und 2 Plätze in der 1. Klasse sind als Priority-Sitze nach TSI PRM reserviert. Auch im FLIRT DMU finden ausserdem zwei Rollstühle und fünf Fahrräder Platz. Im Endwagen A gibt es ausserdem ein WC und ein kleines Abteil für den Zugbegleiter, im Mittelwagen befindet sich das WC nach TSI PRM. Das Fahrzeug verfügt über ein zusätzliches Wagenmodul, das PowerPack, das zwei Deutz-Dieselmotoren und einen Teil der Antriebsausrüstung aufnimmt. Für optimalen Vortrieb sorgen auch hier die zwei angetriebenen Drehgestelle direkt unter dem Maschinenraum in den Endwagen.


red/Stadler

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