Die Deutsche Bahn und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) konnten sich laut einem Medienbericht bislang nicht auf ein gemeinsames Buchungssystem für den Nachzugverkehr einigen. Denn die Übergangsregelung, die seit Dezember 2016 DB-Tickets in den ÖBB-Nachzügen anerkennt und Rabatte von Bahncard-Kunden gewährt, endet am 9. Juni 2018. Und die Bundesregierung, die das Ticketchaos eigentlich verhindern sollte, schaut nur zu. Denn entgegen eines entsprechenden Bundestagsbeschlusses kümmere sich das Bundesverkehrsministerium nach SPIEGEL-Informationen nicht um die Sache.
Nach Angaben der bahnpolitischen Sprecherin der Linken-Fraktion im Bundestag, Sabine Leidig, nehme die Bundesregierung daher “billigend in Kauf, dass die letzten verbliebenen Nachtzüge in Deutschland durch extrem kundenfeindliche Regelungen immer unattraktiver werden.” Die ÖBB-Nachtzüge seien jedoch der Beweis, dass die DB AG mit ihrer Nachtzug-Stilllegung falsch gelegen habe.
Die Deutsche Bahn hatte am 10. Dezember 2016 ihren Nachtzugverkehr eingestellt.
Eine gute Nachricht ist allerdings, dass sich beide Unternehmen derzeit in Gesprächen befinden. Einig seien sich laut SPIEGEL die Konzerne bisher aber nur, dass Nachtzugtickets langfristig am Deutsche-Bahn-Schalter und auf der DB-Website erhältlich sein sollen – selbst wenn es sich dabei um Fahrscheine der ÖBB handelt. Die Deutsche Bahn würde diese dann gegen Provision verkaufen. Eine Internetbuchung solle nach Informationen des Nachrichtenmagazins wohl im Laufe des ersten Quartals 2018 möglich sein.
red