Die Störungen durch Vandalismus an zahlreichen Bahnstrecken sind seit den frühen Morgenstunden (Dienstag, 20. Juni 2017) weitgehend behoben, teilt die DB mit. Techniker haben bis in die Nacht hinein daran gearbeitet, die Beschädigungen durch Kabelbrände zu beheben.
Unterdessen ermittelt der Staatsschutz wegen einer möglicherweise politisch motivierten Tat gegen die bislang noch unbekannten Täter. Diese werden im linksextremen Umfeld vermutet. Nach aktuellen Medienberichten gibt es bislang jedoch noch keine Hinweise auf die Verursacher. Wie das Operative Abwehrzentrum in Leipzig mitteilte, werden derzeit Spuren ausgewertet und Zeugen befragt. Außerdem prüfen die Ermittler ein Bekennerschreiben, das im Internet veröffentlicht wurde und einen Bezug zum bevorstehenden G20-Gipfel in Hamburg herstellte.
In der Nacht zum Montag (19. Juni 2017) hatte es insgesamt 13 Brandanschläge auf Bahnstrecken im Bundesgebiet gegeben (Bahnblogstelle berichtete). Es kam zu massiven Einschränkungen im Zugverkehr. Inzwischen müssen Reisende nach Angaben der Bahn nur noch an wenigen Stellen mit Einschränkungen rechnen:
- In Hamburg und Schleswig-Holstein entfallen die Züge der RE 80 Hamburg Hbf – Lübeck. Fahrgäste nutzen die RE 8 mit Zusatzhalt in Ahrensburg. Die Zwischentakte der RB 81 Hamburg Hbf – Ahrensburg verkehren nur bis Hamburg-Rahlstedt. Zwischen Rahlstedt und Ahrensburg ist ein Busersatzverkehr eingerichtet.
- In Berlin kommt es auf den S-Bahn-Linien S8, S85 und S9 weiterhin zu Einschränkungen. Ein Schienenersatzverkehr zwischen Treptower Park und Schöneweide wird eingerichtet.
- Zwischen Köln-Mülheim und Opladen werden Fernverkehrszüge der DB weiterhin über eine Güterzugstrecke umgeleitet. Dadurch entstehen aber nur geringe Verzögerungen.
- Im Raum Leipzig und Dresden sowie in Sachsen-Anhalt ist ebenfalls nur noch mit kleineren Verzögerungen zu rechnen.
red