Bahnverbände unzufrieden mit Aufsichtsrat der DB InfraGO

Die Verbände Mofair und Die Güterbahnen sind mit der Besetzung des neuen Aufsichtsrats der DB-Tochter InfraGO unzufrieden. Aus ihrer Sicht fehlen die Nutzer der Schiene.

Die Besetzung des neuen Aufsichtsrats der DB InfraGO stößt in der Bahnbranche auf Kritik. Trotz politischer Ankündigungen, die Steuerung der Schieneninfrastruktur zu stärken und eine stärkere Trennung von Monopol- und Wettbewerbsbereichen voranzutreiben, bleibt die Deutsche Bahn in zentraler Rolle, schreiben die Verbände Mofair und Die Güterbahnen in einer gemeinsamen Erklärung.

Der Vorsitz des Aufsichtsrats sei von Ex-DB-Vorstand Berthold Huber nahtlos auf die neue Bahnchefin Evelyn Palla übergegangen. Nutzervertreter aus dem Schienenverkehr – also Eisenbahnunternehmen und Aufgabenträger – seien erneut nicht berücksichtigt worden, hieß es.

Neben Palla gehören Vertreter des Bundestages, des Finanz- und Verkehrsministeriums sowie Fachleute wie Enak Ferlemann und Birgit Milius dem Gremium an. Die Branchenverbände kritisieren, dass damit die Perspektive der tatsächlichen Schienennutzer fehle und strukturelle Probleme wie Personalmangel, Baustellenkoordination und mangelnde Kundenorientierung weiter ungelöst blieben.

Die politische Steuerung der InfraGO bleibe damit, so die Kritik, ein Anspruch ohne praktische Wirkung.

EVN