Für das Deutschlandticket gibt es in diesem Jahr Bekenntnisse aus Bund und Ländern. Doch mit der Finanzierung für das kommende Jahr ist noch längst nicht alles klar.
Der Deutsche Städtetag sieht die Weiterführung des Deutschlandtickets noch immer in Gefahr. Die Finanzierung für das kommende Jahr müsse schnell geklärt werden. “Wenn das Regionalisierungsgesetz vom Bund und damit die Finanzierung des Deutschlandtickets so bleiben, stehen uns wieder Wochen und Monate des Bangens ins Haus”, sagte der Hauptgeschäftsführer Christian Schuchardt der Funke-Mediengruppe.
In diesem Jahr geben Bund und Länder jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Ticket, um Einnahmeausfälle bei Verkehrsbetrieben auszugleichen. Dies soll auch für 2026 wieder so geregelt werden, dazu muss das sogenannte Regionalisierungsgesetz geändert werden. An diesem Mittwoch will das Bundeskabinett den Beschluss dazu fassen. Doch das reicht nicht.
Drei Milliarden Euro pro Jahr reichen nicht als Ausgleich
Seit der Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 stehe die Finanzierung des Tickets auf tönernen Füßen, sagte Schuchardt. “Die 1,5 Milliarden Euro, die Bund und Länder bisher jeweils pro Jahr zuschießen, decken zusammen mit den Ticketeinnahmen nicht die Kosten, die den Verkehrsträgern entstehen.” Der Ausgleichsbedarf liege mindestens bei insgesamt 3,6 Milliarden Euro pro Jahr.
Der Bund sage das Ticket zu, wolle aber für die Mehrkosten nicht aufkommen. Die Länder lehnten Mehraufwendungen ebenfalls ab, skizzierte Schuchardt die Lage. Zudem seien im Haushaltsentwurf 2026 die Bundesmittel für das Deutschlandticket nicht berücksichtigt. “Damit ist das Ticket auch für 2026 in keiner Weise gesichert”, sagte der Vertreter der Kommunen. Man wolle die “Erfolgsgeschichte Deutschlandticket” fortschreiben. “Aber es droht schon wieder eine Hängepartie mit Ansage.”
Der Städtetag fordert ein langfristiges Finanzierungsmodell für das Deutschlandticket. “Das muss die neue Bundesregierung gemeinsam mit den Ländern liefern”, sagte Schuchardt.
dpa