Eder für Initiative mit Hessen zu Bahnstrecke Frankfurt–Mainz


Der Abschnitt zwischen Frankfurt und Mainz ist ein echtes Nadelöhr. Das will die grüne Ministerin aus Rheinland-Pfalz angehen und sucht nach Unterstützern – in Wiesbaden und Berlin.

Die rheinland-pfälzische Mobilitätsministerin Katrin Eder regt angesichts der Einschränkungen und Verspätungen im Bahnverkehr um Mainz eine gemeinsame Initiative mit Hessen an. “Wir hätten großes Interesse daran, dass auf der Strecke von Frankfurt nach Mainz die Kapazität erhöht wird, da sich die Strecke dort zum Nadelöhr entwickelt hat”, sagte die Grünen-Ministerin der Deutschen Presse-Agentur in Mainz.

Auf diesem Abschnitt entstünden Verspätungen, die sich auf den Zugverkehr über die Nahestrecke bis ins Saarland auswirkten. “Wir würden gerne eine Machbarkeitsstudie machen lassen, wie man diesen Streckenabschnitt ertüchtigen könnte”, sagte Eder und sprach sich für ein gemeinsames Vorgehen mit Hessen aus.

Wird Rheinland-Pfalz von der Bahn abgehängt?

Sie habe die Sorge, dass Rheinland-Pfalz von der Bahn immer mehr abgehängt werde, sagte Eder. “Das hat schon mit dem Deutschlandtakt angefangen, bei dem die rheinland-pfälzischen Strecken kaum eine Rolle spielen – außer die durch das Mittelrheintal”, kritisierte sie.

Trier sei vom Fernverkehr abgehängt worden, die Schnellstrecke Frankfurt – Köln mache die Rheinstrecke unattraktiver, mit der Ertüchtigung der Riedbahn von Frankfurt nach Mannheim sinke die Bedeutung der linksrheinischen Trasse in die Rhein-Neckar Region, auch wenn diese Sanierung richtig gewesen sei.

Hinzu kämen Personalengpässe in Stellwerken in Ludwigshafen und Oberlahnstein. Am Fachkräftemangel sei die Bahn zwar nicht schuld, sagte Eder. “Aber gerade kommt echt viel zusammen.”

Brief an Bundesverkehrsminister

“Ich beobachte das mit Sorge”, sagte Eder mit Blick auf all diese Vorkommnisse. “Ich habe das Gefühl, dass wir scheibchenweise abgehängt werden.” Sie habe in der Angelegenheit einen Brief an den neuen aus Rheinland-Pfalz kommenden Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) geschrieben. Auch an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn, Richard Lutz, habe sie sich gewandt.


dpa / EVN