Alstom erhält Großauftrag – Interregionalzüge für Bulgarien


Für einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag wird der Zughersteller Alstom neue elektrische Interregionalzüge nach Bulgarien liefern. Zu dem Auftrag gehören auch Wartungsdienstleistungen.

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Alstom leitet das BULEMU-Konsortium, das mit dem bulgarischen Ministerium für Verkehr und Kommunikation einen Vertrag über die Lieferung von 35 elektrischen Coradia Stream-Interregionalzügen inklusive 15 Jahren Wartung unterzeichnet hat. Der Gesamtwert des Auftrags beläuft sich auf 720 Millionen Euro, wovon Alstoms Anteil 600 Millionen Euro beträgt. Das BULEMU-Konsortium besteht aus Alstom und dem lokalen Unternehmen RVP Invest, das die Wartungseinrichtung bereitstellen wird. Allein der Wert der von Alstom zu fertigenden Coradia Stream-Interregionalzüge beträgt 452 Millionen Euro.

Die 35 Interregionalzüge sind die ersten von Alstom für den Personenverkehr in Bulgarien bereitgestellten Elektrotriebzüge und die ersten elektrischen Interregionalzüge, die das Land in den letzten 20 Jahren gekauft hat. Die Elektrotriebzüge werden für den Personen- und Intercityverkehr mit Fahrzeiten von bis zu vier bis fünf Stunden eingesetzt.

„Die neuen elektrischen Interregionalzüge Coradia Stream für Bulgarien werden zu einem moderneren und nachhaltigeren Verkehr im Land beitragen – ganz im Einklang mit unserem Anspruch, weltweit eine Vorreiterrolle in Richtung umweltfreundlicherer und intelligenterer Mobilität einzunehmen. Ich freue mich sehr, dass unsere in vielen europäischen Ländern geschätzten Coradia-Interregionalzüge nun auch in Bulgarien fahren werden. Dieser Vertrag vervollständigt das Alstom-Lösungsportfolio in diesem Land, das von Signal- und Infrastrukturprojekten über Personenzüge bis hin zu Wartungskapazitäten reicht“, sagte Gian Luca Erbacci, Präsident von Alstom Europe.

„Diese Züge ermöglichen die Umsetzung der staatlichen Politik im Bereich des Schienenpersonenverkehrs, die darauf abzielt, durch einen regelmäßigeren Service mit verbesserter Qualität und Komfort sowie reduzierten Emissionen mehr Fahrgäste anzuziehen“, sagte Grozdan Karadjov, stellvertretender Ministerpräsident und Minister für Verkehr und Kommunikation in Bulgarien.

Die speziell für den europäischen Markt entwickelten Interregionalzüge Coradia Stream sind mit dem europäischen Zugleitsystem ERTMS (ETCS) Level 2 ausgestattet.

Verkehrsleitsystem und erfüllen sowohl die europäischen Normen (EN) als auch die technischen Spezifikationen für die Interoperabilität (TSI). Sie sind für den Betrieb unter allen wichtigen europäischen Stromversorgungssystemen geeignet. Die Höchstgeschwindigkeit der Züge beträgt 160 km/h.

Jeder Zug verfügt über sechs Wagen mit einer Gesamtkapazität von über 320 Sitzplätzen und 100 % Niederflur, was allen Fahrgästen einen bequemen Einstieg ermöglicht. Die Mittelwagen verfügen über je zwei Einstiegstüren, die Endwagen über je eine. Das Fahrgastinformationssystem umfasst sowohl akustische als auch dynamische visuelle Anzeigen. Jeder Wagen ist mit großen Gepäckablagen ausgestattet.

Die Coradia Stream Interregionalzüge werden zudem mit einem digitalen Fahrgastzählsystem mit hochpräzisen Sensoren sowie Steckdosen zum Aufladen elektronischer Geräte ausgestattet . Jeder Zug verfügt über vier moderne, gleichmäßig über die gesamte Länge verteilte Toiletten mit kontrollierter Emission, darunter eine für Personen mit eingeschränkter Mobilität. Es gibt spezielle Stellplätze für Fahrräder und Kinderwagen. Die endgültige Konfiguration, Farben und Oberflächen werden in der Entwurfsphase vollständig an die Anforderungen des Auftraggebers angepasst.

Der Zug gehört zur Coradia-Regionalzugreihe von Alstom, die sich seit über dreißig Jahren in ganz Europa durch effiziente und zuverlässige Leistung auszeichnet. Bis heute hat Alstom weltweit über 4.000 Coradia-Regionalzüge verkauft. Mehrere europäische Länder, darunter Dänemark, Frankreich, Deutschland, die Niederlande und Spanien, profitieren bereits von ihrer Leistung und ihrem Komfort.

Insgesamt wurden bereits über 700 Coradia Stream-Regionalzüge in Italien, den Niederlanden, Dänemark und Rumänien bestellt. Die Züge in Italien sind seit Mitte 2019 im Einsatz. In Rumänien nahm der Coradia Stream im November 2024 den Fahrgastbetrieb auf. Coradia Stream bietet auch emissionsfreie Lösungen wie Batterie- und Wasserstoffantrieb für nicht elektrifizierte Strecken an.

Gemeinsam mit RVP Invest stellt Alstom durch umfassende Wartungsleistungen den sicheren und zuverlässigen Betrieb der Züge für Bulgarien sicher. Das Wartungsprogramm umfasst vorbeugende Wartungsmaßnahmen, planmäßige Reparaturen und Überholungen sowie Notfallreparaturen über einen Zeitraum von 15 Jahren.

Das FlexCare-Lösungsportfolio von Alstom bringt Schienenfahrzeuge mit maßgeschneiderten und flexiblen Services für jede Phase ihres Lebenszyklus auf die nächste Stufe. Von Zugbetrieb und Wartung über Ersatzteilversorgung bis hin zu Überholungen und Modernisierungen unterstützt Alstom Anlagenbesitzer dabei, die bestmögliche Flottenleistung zu erzielen.

In Bulgarien erbringt Alstom Wartungsdienstleistungen für die Flotte des nationalen Personenbahnbetreibers BDZ sowie Modernisierungen der Eisenbahninfrastruktur im Rahmen mehrerer laufender Projekte, von denen eines bereits abgeschlossen ist und sich in der Garantiephase befindet.


EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: Alstom)