Engpass bei Wasserstofflieferung – Einschränkungen im Zugbetrieb der NEB


Aufgrund von Engpässen bei der Wasserstofflieferung kommt es im Zugangebot der Niederbarnimer Eisenbahn derzeit zu Einschränkungen.

Seit dem Fahrplanwechsel Mitte Dezember sind bei der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) im Netz Heidekrautbahn neue Wasserstoffzüge unterwegs. Wie der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) nun mitteilte, komme es aber zu Problemen bei der Beschaffung des erforderlichen Treibstoffs.

Laut Mitteilung ist grundsätzlich die Errichtung einer Wasserstofftankstelle durch die Kreiswerke Barnim (KWB) mit regional produziertem Wasserstoff aus einem Wasserstoffkraftwerk der Enertrag SE vorgesehen. Die Tankstelle in Basdorf konnte jedoch wegen Lieferschwierigkeiten einzelner Bauteile – sogenannter Dispenser – noch nicht in der geplanten Kapazität in Betrieb genommen werden. Ein ausgearbeitetes alternatives Tankkonzept, welches grundsätzlich realisierbar sei, wurde bereits im Vorfeld der Betriebsaufnahme zwischen den Projektpartnern abgestimmt, wie es hieß. Dabei wird der Wasserstoff mit Lastwagen angeliefert, um die Züge direkt zu betanken. Dem VBB zufolge könne das Unternehmen Enertrag im Moment aber nicht genügend Wasserstoff zur Verfügung stellen.

Durch den fehlenden Treibstoff komme es nun zwangsweise zu Einschränkungen im Zugverkehr im Osten Brandenburgs. „Um das Grundangebot auf der Heidekrautbahn anbieten zu können, kommen dort alternativ ein Batteriezug und zwei Dieselzüge aus dem Netz Ostbrandenburg zum Einsatz. Dadurch fährt u.a. die Linie RB 26 (Berlin–Kostrzyn) derzeit auf zwei Umläufen nur in Einfachtraktion und damit mit vermindertem Sitzplatzangebot“, so der VBB. Der Verkehrsverbund bezeichnet die Fahrzeugsituation als „insgesamt sehr angespannt“.

Man sei auf der Suche nach alternativen Wasserstoffquellen. Sobald weiterer Treibstoff in der Region eintrifft und wieder mehr Züge der RB 27 betankt werden könnten, soll das Angebot der NEB umgehend wieder hochgefahren werden, hieß es weiter.

Die Erfahrungen aus den ersten Betriebstagen würden laut VBB-Angaben aber zeigen, dass die neuen Wasserstofffahrzeuge „stabil“ unterwegs seien. Sofern ausreichend Wasserstoff vorhanden ist, würden sechs Fahrzeuge für den Einsatz zur Verfügung stehen.

Wegen der derzeitigen Probleme sollten sich Reisende vor Fahrtantritt über das aktuelle Zugangebot in den bekannten Auskunftsmedien informieren.


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EVN