Im Tunnel Reitersberg im Landkreis Coburg, nahe der Landesgrenze von Bayern und Thüringen, sind am vergangenen Wochenende die zuständigen Rettungskräfte unter praxisnahen Bedingungen vor Ort geschult worden. Alle Elemente der Situation eines Notfalls – einschließlich des Zuges – waren vorhanden.
Diese Übung war die erste von insgesamt zehn derartigen Veranstaltungen entlang der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld – Erfurt. Sie ist Teil der Neu- und Ausbaustrecke zwischen Nürnberg und Berlin des Verkehrsprojekts Deutsche Einheit Nr 8. Die Inbetriebnahme des Streckenabschnitts ist für Ende Dezember vorgesehen. Wie die Verantwortlichen des Verkehrsprojekts mitteilten, sind die Übungen ein Höhepunkt der vor vielen Monaten begonnenen Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Bahn und den zuständigen Notfallstellen der Länder, Landkreise und Kommunen für das Sicherheitsmanagement, wenn die Strecke in Betrieb geht.
Am Freitag und Samstag wurden Stationsübungen der Feuerwehr-Tunnelbasiseinheiten (TBE) durchgeführt. Geübt wurde mit 12 Basiseinheiten, vier davon am Freitag und acht am Samstag. Etwa 300 Rettungskräfte trainierten den Umgang unterschiedlicher Rettungseinrichtungen. Zum Einsatz kamen unter anderem Löschwasserbehälter sowie Saug- und Lüftungsleitungen, Löschwasserschieber, Oberleitungsspannungsprüfeinrichtungen (OLSP) und verschiedene Bedientableaus. Geübt wurde das Retten von Verletzten aus einem ICE, der Patiententransport, die Fremd- und Selbstrettung im Tunnel und praktische Tests mit Rollpaletten, der Löschangriff am Zug sowie der Umgang mit den Melde- und Alarmierungswegen. Übungsziel war es, den Rettungseinsatz an den Anlagen vor Ort zu trainieren und die Anlagen kennenzulernen. Eine Tunnelbasiseinheit besteht maximal aus 27 Einsatzkräften mit vier bis fünf Einsatzfahrzeugen. Die Herkunft der Basiseinheiten orientiert sich an der Lage des Bauwerkes. Für den Tunnel Reitersberg sind die Notfallkräfte länderübergreifend aus den Landkreisen Coburg und Sonneberg zuständig.
red/VDE 8