Auf dem Expresskreuz Bremen-Niedersachsen sollte mit neuen Zügen schon bald vieles besser werden. Eine weitere Verzögerung ruft nun den Fahrgastverband Pro Bahn auf den Plan.
Angesichts wiederholter Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Züge für das sogenannte Expresskreuz Bremen–Niedersachsen kritisiert der Fahrgastverband Pro Bahn den Hersteller Alstom scharf. “Für die Fahrgäste ist das ein neuer Schlag ins Gesicht”, sagte der Landesvorsitzende Malte Diehl in einer Mitteilung des Verbands. “Es bedeutet, dass die lange ersehnte Verbesserung weiterhin auf sich warten lassen; und niemand garantiert, dass dies die letzte Verzögerung war”, sagte Diehl.
Alstom hatte Ende des Monats einen verschobenen Lieferstart bestätigt und als Grund eine absehbare Verlängerung des Zulassungsverfahrens genannt. Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNGV) als Auftraggeber zeigte sich angesichts der dritten Verzögerung fassungslos. Demnach sollen ab Dezember 2025 lediglich bis zu 20 Züge, anstelle der bestellten 34, zur Verfügung stehen. Alle Fahrzeuge sollen ab Sommer 2026 im Einsatz sein.
Direktverbindung zwischen Wilhelmshaven und Hannover verschoben
Es geht um das Expresskreuz Bremen/Niedersachsen mit den aktuellen Linien RE1 (Hannover–Bremen–Oldenburg–Norddeich), RE 8 (Hannover–Bremen–Bremerhaven) und RE 9 (Bremerhaven–Bremen–Osnabrück). Bestellt waren die Züge nach LNVG-Angaben für den Einsatz ab Dezember 2024. Unter anderem kann nach derzeitigem Stand eine geplante Teilung des RE1 in Oldenburg noch nicht erfolgen, sodass sich die Direktverbindung Wilhelmshaven–Hannover verschiebt.
Der Fahrgastverband sieht bei der Entwicklung auch die Landesnahverkehrsgesellschaft als Auftraggeber in der Pflicht. “Es muss auch hinterfragt werden, ob und inwieweit die LNVG als Besteller den Ankündigungen von Alstom während der Ausschreibung zu sehr vertraut hat”, sagte der Vorsitzende Diehl. Er forderte unter anderem künftig möglichst fertig zugelassene Serien zu beschaffen, weil Neukonstruktionen und aufwendige Sonderwünsche zu Verzögerungen führten.
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dpa