Mit der Riedbahn ist aktuell eine wichtige Bahnverbindung in Deutschland monatelang gesperrt, um grundlegend saniert zu werden. Aber was passiert auf der Großbaustelle?
Zweieinhalb Wochen nach dem Start ist die Sanierung der Riedbahn in vollem Gange. Zunächst seien die baulichen Voraussetzungen für die Modernisierung der Strecke geschaffen worden, teilte die Deutsche Bahn mit. Derzeit werde gemeinsam mit den Baufirmen insbesondere an der Erneuerung des Oberbaus, also der Einheit von Gleisen, Weichen und Bettung, gearbeitet. Dabei kämen diverse Großmaschinen und besondere Technik zum Einsatz.
Die vielbefahrene Bahnstrecke Frankfurt-Mannheim ist seit Mitte Juli für die Bauarbeiten voll gesperrt. Die Bahn zeigte sich am Mittwoch zuversichtlich, dass die Generalsanierung bis Mitte Dezember planmäßig abgeschlossen sein wird.
Laut den Angaben sind auf der gesamten Strecke täglich teils mehr als 90 unterschiedliche Baufahrzeuge unterwegs. Auf einem Bauabschnitt in Mörfelden-Walldorf ist aktuell die fast 200 Meter lange und 800 Tonnen schwere Spezialmaschine “RPM-RS-900” im Einsatz. Genannt wird sie “Katharina, die Große”. Sie soll laut den Angaben den Unterbau unter den Gleisen schnell modernisieren. Sie sei für Ausbau, Recycling, Wiedereinbau, Verdichtung und Stabilisierung des Schotters zuständig. Zudem erledige die Maschine den Bodenaushub sowie den Einbau, die Planierung und Verdichtung des neuen Materials für eine stabile Lage der Gleise.
Die sogenannte Riedbahn ist die erste von 41 Strecken, die bis 2031 grundlegend erneuert werden sollen. Die Deutsche Bahn erhofft sich davon einen auf lange Sicht störungsfreien Verkehr. Auf rund 70 Kilometern werden Gleise, Oberleitungen, Signale, Weichen, Brücken und Bahnhöfe modernisiert.
Fahrgäste müssen sich derweil auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Statt den Regionalzügen, in denen im Schnitt täglich rund 16.000 Fahrgäste unterwegs sind, fahren Ersatzbusse. Insgesamt sind rund 150 Busse im Einsatz, mehr als 1.000 Fahrten pro Tag sind damit geplant. Der Fern- und Güterverkehr wird über parallel verlaufende Strecken umgeleitet.
Allein für diesen Streckenabschnitt sind derzeit Kosten in Höhe von 1,3 Milliarden Euro veranschlagt. Die Strecke zwischen Frankfurt und Mannheim ist der Bahn zufolge einer der am stärksten befahrenen Korridore bundesweit – und gilt als besonders störanfällig.
LESEN SIE AUCH
dpa / EVN