Bundespolizei warnt mit Schockbildern vor Unfällen auf Bahnanlagen


Stromunfälle auf Bahnanlagen sind keine Seltenheit. Immer wieder werden Kinder und Jugendliche schwer verletzt oder sterben an den Folgen.

Chillen auf Waggons, Selfies auf Gleisen oder Challenges auf Bahnanlagen? Damit ist man laut der Bundespolizei schwersten Verletzungen oder dem Tod näher als man glaubt. Weil Gleise und andere Bahnanlagen auf Kinder und Jugendliche offenbar eine gewisse Faszination ausüben, warnt die Bundespolizei eindringlich vor den Gefahren.

Der Lebensgefahr, die gerade auf Gleisen besteht, seien sich viele Menschen oft nicht bewusst, erklärt Rainer Scharf, Sprecher der Bundespolizeiinspektion Rosenheim. Gleich drei schwerwiegende Vorfälle auf Bahnanlagen in den letzten Wochen belegen, was leichtsinniges Handeln zur Folge haben kann. So wurden ein 14-, ein 15- und ein 19-Jähriger lebensgefährlich verletzt. Alle drei waren unabhängig voneinander auf Waggons geklettert. Der Heranwachsende sei inzwischen an den Folgen des Unfalls verstorben, wie der Sprecher sagte.

Von den Oberleitungen der Bahn gehen extreme Gefahren aus, da sie unter einer Hochspannung von bis zu 15.000 Volt stehen. „Selbst ohne direkten Kontakt sind lebensgefährliche Spannungsüberschläge möglich. So kann es schon aus einer Nähe von mehreren Metern zu einem tödlichen Stromschlag, zumindest aber zu schwersten Verbrennungen kommen, ohne dass die Leitung berührt worden wäre“, betont Scharf. Daher sei bei Waggon-Kletteraktionen stets mit einem furchtbaren Ende zu rechnen. Ähnliches gelte für das Steigenlassen von Drachen oder Luftballons in der Nähe von Bahn-Oberleitungen.

Schon der bloße Aufenthalt im Gleisbereich sei lebensgefährlich. Bei einem Zug, der sich mit einer Geschwindigkeit von etwa 100 Kilometern pro Stunde annähert, müsse mit einem Bremsweg von bis zu 1.000 Metern gerechnet werden, erläutert der Sprecher. Ausweichen könne ein Zug nicht. Hinzu komme, dass moderne Züge bei der Fahrt sehr leise seien.

Alles andere als ein Kinderstreich sei im Übrigen das Auflegen von Steinen oder sonstigen Gegenständen auf Schienen. Im schlimmsten Fall könne ein Zug beim Überfahren sogar entgleisen. Auch sei nicht ausgeschlossen, dass ein überfahrenes oder gerammtes Hindernis zu einem unkontrollierten Geschoss wird.

Anlässlich des Starts in die Sommerferien appelliert die Bundespolizei an Kinder und Jugendliche, sich von Gleisanlagen fernzuhalten. Eltern werden gebeten, ihren Kindern zu verdeutlichen, dass ein Aufenthalt im Gleisbereich und insbesondere das Klettern auf Waggons aufgrund der damit verbundenen Lebensgefahr verboten ist, so die Bundespolizei.


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