BERLIN | Viele Studierende hatten es sich gewünscht – nun soll das vergünstigte Deutschlandsemesterticket kommen. Kritik gibt es trotzdem noch.
Für einen Großteil der Studierenden in Berlin kommt ab April das vergünstigte Deutschlandticket. Von insgesamt 36 Hochschulen hätten sich bislang rund 80 Prozent für das Ticket entschieden und den Vertrag zum Teil schon unterschrieben, teilte die Verkehrsverwaltung auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. “Die restlichen Hochschulen haben sich aufgrund abweichender Semesterzeiträume noch für ein VBB-Semesterticket entschieden, bzw. von zwei Hochschulen steht eine Rückmeldung noch aus”, hieß es.
Für die deutschlandweite Nutzung von Bus und Bahn zahlen die Studierenden künftig 29,40 Euro im Monat. Das reguläre Semesterticket für Berlin kostet pro Monat rund 35 Euro, ein bisher geltendes Upgrade zum Deutschlandticket zusätzlich 13,95 Euro. Die Upgrade-Regelung läuft nach Angaben der Verkehrsverwaltung Ende des Wintersemesters 2023/2024 aus. Das reguläre Semesterticket soll einem VBB-Sprecher zufolge aber vorerst als Option bestehen bleiben.
Von den staatlichen Hochschulen haben sich laut VBB bislang zehn von elf dazu entschieden, einen Vertrag für das Deutschlandsemesterticket zu unterschreiben. Es liefen nach wie vor Gespräche. Das Ticket werde im Solidarmodell angeboten. An den teilnehmenden Unis bekommen demnach alle Studierenden das Deutschlandsemesterticket. Deutschlandweit könnten ab dem kommenden Sommersemester rund drei Millionen Studierende davon profitieren.
Doch es gibt Ausnahmen. Dem Asta der Humboldt Universität zufolge sind Promotionsstudierende, Studierende in Teilzeit unter 50 Prozent und Studierende in Aufbau-, Fern- und Weiterbildungsstudiengängen nicht berechtigt, das Deutschlandsemesterticket zu erhalten. “Diese Entscheidung des VBB kritisieren wir stark und hoffen sehr, dass sich in Zukunft eine andere Lösung finden lässt”, sagte eine Asta-Vertreterin gegenüber der Nachrichtenagentur.
Ein weiterer Kritikpunkt: Eine kostenlose Fahrradmitnahme ist, anders als bisher, nicht möglich – “obwohl viele Studierende durch weite Wege zu S- und U-Bahn-Stationen auf diese angewiesen sind”, so die HU-Studentin. Trotz der Kritik haben sich die Studierendenvertreter der HU für ein Deutschlandsemesterticket entschieden.
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dpa / EVN