FRANKFURT AM MAIN | Ein erster Abschnitt für den Ausbau der S-Bahn im Rhein-Main-Gebiet ging am Montag nach jahrelangen Bauarbeiten in Betrieb. Die zweite Hälfte des Projekts “Neue Gleise für die S6” steht noch aus. So schnell werden keine Bagger rollen.
Die nächsten Bauarbeiten auf der Strecke Frankfurt–Friedberg plant die Deutsche Bahn ab Ende des Jahres 2026. Das teilte das Unternehmen am Montag bei einem Termin zur Inbetriebnahme der neuen S-Bahn-Gleise von Frankfurt-West nach Bad Vilbel mit. Erste vorbereitende Arbeiten sollen demnach Ende des Jahres 2025 beginnen. Beim zweiten Abschnitt des Großprojekts sollen die neuen Gleise auf 17 Kilometern Länge von Bad Vilbel bis Friedberg weitergebaut werden. Noch besteht kein Baurecht.
Die Bahn sprach mit Blick auf die Fertigstellung des ersten Abschnitts von einem bedeutenden Meilenstein und bedankte sich bei Anwohnern und Fahrgästen für deren Geduld. Der hessische Verkehrsminister Kaweh Mansoori sagte, die Maßnahme schaffe mehr Kapazität, die im Bahnknoten Frankfurt-Rhein-Main dringend gebraucht werde.
Der Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes, Knut Ringat, sagte, er hoffe sehr, dass sich die derzeitigen Kürzungsdiskussionen im Bund nicht auf die noch ausstehenden Bauvorhaben rund um den Frankfurter Knoten auswirkten, über den 60 Prozent des bundesweiten Fernverkehrs liefen. Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Michael Theurer, versicherte, die Ampel-Regierung sehe einen Schwerpunkt im Bereich Schiene. Von Sparmaßnahmen gebe es “keine Spur”.
Die S6 fuhr am Montag erstmals über die neuen Gleise, die auf 13 Kilometern Länge neu gebaut wurden. Ziel der Inbetriebnahme ist, ab Mitte Dezember einen stabilen 15-Minuten-Takt auf der Strecke anzubieten. Das Großprojekt soll den S-Bahn-Verkehr pünktlicher machen, der sich bisher mit dem übrigen Regional- sowie dem Fern- und Güterverkehr den Platz teilen musste.
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dpa