DÜSSELDORF / BOCHUM | Wieder legte ein ganztägiger Warnstreik den Nahverkehr in NRW weitgehend lahm. Am Freitag setzen sich die Tarifparteien wieder an einen Tisch. Die Positionen liegen weit auseinander.
Der ganztägige Warnstreik in rund 30 kommunalen Nahverkehrsbetrieben von Nordrhein-Westfalen geht in der Nacht zu Freitag zu Ende. Die Gewerkschaft Verdi NRW geht davon aus, dass am Freitagmorgen der Nahverkehr wieder normal rollt. Kommunale Verkehrsbetriebe hatten darauf hingewiesen, dass der Warnstreik durch den Schichtrhythmus bis zum Betriebsende in der Nacht zu Freitag reicht. Fahrgäste sollten die Auskunftssysteme im Internet und den Apps nutzen, um sich zu informieren.
Am Donnerstag blieben nach Verdi-Angaben seit dem Schichtbeginn zwischen 3 und 4 Uhr Straßenbahnen und U-Bahnen in den Depots. Vielerorts fuhren nur wenige Linienbusse, die von privaten Subunternehmen betrieben werden. Im bevölkerungsreichsten Bundesland mussten sich Millionen Menschen eine Alternative etwa für den Weg zur Arbeit oder zur Schule suchen.
Mit dem erneuten Warnstreik wollte Verdi NRW den Druck auf die Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen der etwa 30 000 Beschäftigten der kommunalen Verkehrsbetriebe in NRW erhöhen. An diesem Freitag ist in Bochum (10 Uhr) die zweite Verhandlungsrunde geplant. Schon Anfang Februar hatte Verdi NRW einen ganztägigen Warnstreik bei den meisten kommunalen Verkehrsbetrieben in NRW gestartet.
Verdi NRW fordert in den Verhandlungen zum sogenannten Manteltarifvertrag zusätzliche freie Tage, um die Beschäftigten in den kommunalen Verkehrsbetrieben zu entlasten und die Berufe attraktiver zu machen. Es fehle insbesondere Nachwuchs. Die Arbeitgeber verweisen hingegen auf einen engen finanziellen Spielraum, zumal die Gehälter wie bereits vereinbart zum 1. März des laufenden Jahres deutlich stiegen. Aus Sicht des Arbeitgeberverbandes würden zusätzliche freie Tage angesichts des bestehenden Fahrermangels dazu führen, dass dann die anderen vorhandenen Fahrerinnen und Fahrer mehr belastet würden.
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dpa