BERLIN | Breitere Türen, neue Monitore und Wlan nicht nur an den Bahnhöfen, sondern auch im Zug – mit mehr als einem Jahr Verspätung haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) den ersten Vorserienzug der neuen U-Bahn-Generation in Empfang genommen.
Insgesamt acht Züge mit 24 Wagen sollen in den kommenden Wochen ausgeliefert und getestet werden, teilte die BVG am Donnerstag mit. Werkstattbeschäftigte müssten sich nun mit dem Modell vertraut, und die Fahrzeugführerinnen und -führer sollen für die Züge geschult werden.
Fahrgäste können die Fahrzeuge erstmals voraussichtlich im Sommer bei einer zwölfwöchigen Testphase im regulären Betrieb ausprobieren. Sie könnten sich auf viele Verbesserungen freuen, versprach der neue BVG-Chef Henrik Falk. Die Züge sind mit weniger, aber breiteren Türen ausgestattet. Die Bildschirme mit den Fahrtinformationen sind neu positioniert und hängen zur besseren Sichtbarkeit an den Seitenfenstern.
Insgesamt hat die BVG zunächst 376 Wagen der Baureihe J/JK bestellt. Sie sollen in den kommenden Jahren die Flotte verjüngen. Die Fahrzeuge sind aufgeteilt in 140 Wagen für das Kleinprofil, mit dem die schmaleren Linien U1 bis U4 bezeichnet werden (Baureihe JK). 236 Wagen sollen auf dem Großprofil der Linien U5 bis U9 unterwegs sein (Baureihe J). Die Serienlieferung soll noch in diesem Jahr beginnen. Die ersten Vorserienzüge sollten eigentlich schon Ende 2022 geliefert werden. Lieferschwierigkeiten bei Elektroteilen führten aber immer wieder zu monatelangen Verzögerungen.
Der Rahmenvertrag zwischen BVG und dem Hersteller Stadler sieht die Option auf insgesamt 1500 neuer U-Bahn-Wagen bis 2035 vor.
dpa / EVN