BERLIN | Mit Tausenden Kameras hat die BVG täglich das Geschehen in den Bahnhöfen und Fahrzeugen im Blick. Dennoch werden die Beschäftigten immer wieder angegriffen. Bei einem Besuch bei der BVG-Sicherheit gab der Regierende Bürgermeister ein Versprechen ab.
Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat sich für mehr Videoüberwachung in der Hauptstadt ausgesprochen. “Wir sollten schauen, dass wir auch Videotechnik an anderen Kriminalitätsschwerpunkten einsetzen können, denn bei der BVG klappt das ja wunderbar”, sagte der CDU-Politiker bei einem Besuch der Sicherheitszentrale der Berliner Verkehrsbetriebe am Freitag in Kreuzberg. Die Videoüberwachung in den U-Bahnhöfen helfe sehr häufig, Straftaten aufzuklären, sagte Wegner. Nach Angaben der BVG fragen die Ermittlungsbehörden jährlich mehr als 8000 Mal Videomaterial der Verkehrsbetriebe an.
In den Berliner U-Bahnhöfen sind rund 6800 Videokameras installiert, auch sämtliche Fahrzeuge der Verkehrsbetriebe sind mit Kameras ausgestattet. An den Bushaltestellen ist eine Videoüberwachung nicht möglich, weil sonst der öffentliche Straßenraum gefilmt würde. Bei der Videoüberwachung der U-Bahnhöfe werden deshalb Gesichter erst scharf angezeigt, wenn die Personen einen Bahnhof betreten haben.
In der Sicherheitsleitstelle wird das Material von Videobeobachtern stichprobenartig gesichtet. “Kleine, eher verlassene Bahnhöfe haben wir dabei nachts stärker im Blick, da gibt es bei Vorfällen ja weniger potenzielle Zeugen”, sagte Ingo Tederahn, Bereichsleiter Sicherheit der BVG.
In der Sicherheitsleitstelle kommen zudem alle Notrufe an, die über die Notrufsäulen in den U-Bahnhöfen abgegeben werden. Während Wegners Besuch meldete sich beispielsweise ein Anrufer vom U-Bahnhof Adenauerplatz, weil ein Fahrgast an einer Treppe gestürzt war. Sekunden später schickte ein Mitarbeiter der Leitstelle einen Rettungswagen dorthin.
Sicherheit bei der BVG bedeute aber nicht nur Sicherheit der Fahrgäste, betonte der Regierende Bürgermeister. Immer wieder seien Übergriffe und Angriffe auf Bus- und Bahnfahrer zu beklagen. “Das sind Mitarbeiter, die auch im Auftrag Berlins unterwegs sind”, sagte Wegner. “Wenn wir Übergriffe auf BVG-Leute haben, dann muss das genau so geahndet werden wie bei Polizei und Feuerwehr.” Er versprach, sich bei der Bundesregierung für eine entsprechende Gesetzesanpassung einzusetzen.
dpa