Deutschlandticket lockt Niedersachsen in den Nahverkehr


HANNOVER | Das Deutschlandticket wird in Niedersachsen auch von vielen Menschen genutzt, die im Nahverkehr vorher nicht mit Bus und Bahn gefahren sind.

11 Prozent der niedersächsischen Ticketinhaber seien Neukunden, die zuvor also weder ein Abo noch Zeitkarten noch Einzelkarten gekauft hatten, wie das Verkehrsministerium in Hannover am Mittwoch mit Verweis auf eine Evaluation des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen und der Deutschen Bahn mitteilte. Übertroffen werde dieser Wert nur von Bremen mit 12 Prozent, bundesweit liege er bei 8 Prozent. Zudem wäre in Niedersachsen fast jede fünfte Fahrt (18 Prozent) ohne D-Ticket gar nicht unternommen worden, hieß es.

Mit dem Deutschlandticket für 49 Euro im Monat lassen sich Busse und Bahnen des Nah- und Regionalverkehrs bundesweit unbegrenzt nutzen. Insgesamt sehe man das Angebot als einen großen Erfolg, sagte ein Ministeriumssprecher. Allerdings werde das Ticket bisher überwiegend in Großstädten genutzt. Daher solle der Nahverkehr auch im ländlichen Raum besser ausgebaut werden. Im Koalitionsvertrag haben SPD und Grüne angekündigt, Angebote wie Rufbusse, Bürgerbusse und On-Demand-Angebote auf dem Land zu fördern. Getestet werden soll das zunächst in zwei Modellregionen, die noch nicht benannt wurden.


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Bundesweit gehen VDV und Bahn von mehr als zehn Millionen über 14-Jährigen aus, die im August ein gültiges D-Ticket besaßen. Eine Zahl für Niedersachsen lag nicht vor.

Die Verkehrsministerinnen und -minister der Länder hatten den Bund Ende September aufgefordert, sich unverzüglich auch an den Mehrkosten des Tickets bis einschließlich 2025 zur Hälfte zu beteiligen. Ohne die Bereitschaft des Bundes, ausreichende Mittel schon 2024 bereitzustellen, wäre demnach schon kommendes Jahr eine „deutliche Preissteigerung“ erforderlich.


dpa / EVN