Innenministerin Faeser will Bahnanlagen besser schützen – wieder Züge zwischen Hamburg und Berlin


HAMBURG / BERLIN | Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf die Anlagen der Bahn will Bundesinnenministerin Nancy Faeser für einen besseren Schutz der Trassen sorgen.

Der Bild am Sonntag sagte die SPD-Politikerin: “Wer die Täter waren, wird mit Hochdruck ermittelt. Und klar ist nicht erst seit dieser Tat: Wir müssen unsere Bahn-Infrastruktur noch besser schützen. Daher verstärken wir die Videoüberwachung: Bis nächstes Jahr erhöhen wir die Zahl der Kameras an Bahnanlagen von 9000 auf 11.000.”

In der Nacht zum Freitag waren der Polizei zufolge an drei Stellen im Hamburger Stadtgebiet Kabelschächte an Bahnstrecken in Brand gesetzt worden. Der Fernverkehr der Deutschen Bahn zwischen Hamburg und Berlin wurde schwer beeinträchtigt. Das große Chaos an den Hauptbahnhöfen in Hamburg und Berlin blieb allerdings aus.


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Auf der linken Plattform Indymedia tauchte ein Bekennerschreiben auf. Man habe “Verkehrsadern der kapitalistischen Infrastruktur sabotiert”, hieß es dort. Bundesverkehrsminister Volker Wissing forderte ein konsequentes Durchgreifen des Rechtsstaats. “Solche Anschläge sind eine Form von Terrorismus”, sagte der FDP-Politiker.

Nach Angaben der Bahn seien bis 7.30 Uhr am Samstag 4500 Verspätungsminuten aufgelaufen. Es seien 29 Züge zwischen Hamburg und Berlin ganz und 66 Züge auf Teilabschnitten ausgefallen. 60 Züge seien deutlich verspätet gewesen.

Die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Berlin ist am Samstag wieder freigegeben worden. “Die Fernverkehrszüge fahren wieder in beide Richtungen”, sagte ein Bahnsprecher. In Folge der langen Sperrungen könne es aber im Laufe des Tages noch zu einzelnen Verspätungen kommen, hieß es.


EVN / dpa