Aktivist nach Blockade-Aktion am Nürnberger Hauptbahnhof zu Geldstrafe verurteilt


NÜRNBERG | Ein Klimaaktivist ist am Dienstag wegen der Teilnahme an einer Blockade-Aktion vor dem Nürnberger Hauptbahnhof zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Das Amtsgericht Nürnberg sprach den 73-Jährigen der gemeinschaftlichen Nötigung schuldig und verhängte eine Geldstrafe von 4.600 Euro, wie eine Gerichtssprecherin sagte.

Der Angeklagte hatte im August 2022 mit 40 weiteren Menschen an einer Blockade-Aktion der Aktivistengruppen Letzte Generation und Extinction Rebellion vor dem Nürnberger Hauptbahnhof teilgenommen. Gegen einzelne Aktivisten erging bereits ein Strafbefehl, gegen andere ist das Verfahren noch anhängig. Der 73-Jährige hatte gegen seinen Strafbefehl Einspruch eingelegt, weshalb es zur Verhandlung kam. Das Gericht erkannte bei seiner Urteilsbegründung den Angaben zufolge Klimaschutz als legitimes Ziel an, verurteilte aber das Mittel des Protests.

Die Staatsanwaltschaft hatte für die Teilnahme an der Aktion eine Haftstrafe von vier Monaten ohne Bewährung gefordert. Der 73-Jährige hatte sich vor Gericht selbst verteidigt und auf Freispruch plädiert. Für den Fall einer Verurteilung wollte er dagegen eine Haftstrafe erhalten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.


dpa / EVN