Kabeldiebstahl bei Berliner S-Bahn: Gericht verhängt Haftstrafe


BERLIN | Ein Kabeldieb, der im Februar auf frischer Tat geschnappt worden war, ist zu drei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden.

Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach den 45-Jährigen am Dienstag in einem Prozess um drei Taten an Bahngleisen unter anderem des Diebstahls, des versuchten Diebstahls mit Waffen und der Sachbeschädigung schuldig. Ein Gesamtschaden von rund 100.000 Euro sei entstanden, so das Gericht. Der geständige Angeklagte befindet sich seit der Festnahme in Haft.

Der 45-Jährige hatte im August 2021 laut Anklage an einer S-Bahnstrecke in Berlin-Treptow rund 500 Meter Kupferkabel aus Kabelschächten entwendet, die Beute zerschnitten und teilweise abtransportiert. Damals sei ein Schaden von 25.000 Euro entstanden. Zehn Tage später habe er erneut rund 500 Meter Kupferkabel stehlen wollen und rund 25.000 Euro Schaden verursacht.

Vor drei Monaten wurden er und ein Mittäter in Berlin-Marzahn von Polizisten entdeckt, als sie 88 Meter eines Rückleiterkabels zum Abtransport bereitgelegt hatten. Ausgerüstet mit Cuttermesser, Axt, Kabelschere und Zange seien die Verdächtigen unterwegs gewesen, so die Anklage. Der Sachschaden habe 50.000 Euro betragen.

Der wegen Diebstahls vorbestrafte Angeklagte hatte erklärt, er habe sich durch den Verkauf von Kupfer aus den Kabeln Geld für seine in Albanien lebende Familie beschaffen wollen. Was er gelegentlich als Bauarbeiter verdient habe, sei nicht ausreichend gewesen, so der fünffache Vater.

Das Urteil entsprach im Wesentlichen dem Antrag der Staatsanwältin, der Verteidiger hatte auf zwei Jahre Haft plädiert. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig.


dpa