Nach Unfall mit Regionalzug – Überlebende Zwillingsschwester warnt vor Gefahren


HAMBURG | Bei einem tragischen Zugunfall in Hamburg ist im Januar ein 18 Jahre altes Mädchen gestorben. Ihre Zwillingsschwester überlebt schwer verletzt. Sie konnte lange nicht verhört werden. Nun hat sie ausgesagt.

Mehr als drei Monate nach dem tödlichen Bahnunfall mit zwei 18-jährigen Zwillingsschwestern in Hamburg hat sich die Überlebende nun zu dem tragischen Unglück geäußert. „Wir haben eine erste Befragung der überlebenden Zwillingsschwester durchgeführt. Da es sich um ein laufendes Strafverfahren handelt und die Ermittlungen noch andauern, können wir uns dazu nicht weiter äußern“, sagte ein Bundespolizeisprecher am Dienstag. Die Schwester gilt als wichtigste Zeugin in dem Fall.

Die Teenager waren Mitte Januar etwa 250 Meter vom Bahnhof Allermöhe entfernt von einem Regionalzug erfasst worden. Bei dem Unfall war eine der beiden jungen Frauen ums Leben gekommen. Die Hintergründe zu dem tragischen Unfall waren lange unklar. Gegen die überlebende Schwester wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt.

Im Hamburger Abendblatt hatten sich die Schwester und ihr Vater am Wochenende zu dem Unfall geäußert. Demzufolge wollte das Duo für das soziale Netzwerk Tiktok einen Spot auf den Gleisen drehen. Dabei wollten sie sich wohl im letzten Moment in Sicherheit bringen. Doch genau dort im Fluchtweg habe ein großer Hund gestanden, sagte der Teenager der Zeitung weiter. „Er knurrte und fletschte die Zähne.“ Einen anderen Weg habe es nicht gegeben und in dem Moment sei die Regionalbahn in hohem Tempo gekommen. Ihre Schwester habe noch „Vorsicht, da kommt ein Zug!“ gerufen.

Die Überlebende warnte in dem Interview eindringlich davor, die Bahngleise für solche Aktionen zu betreten. „Die Leute wissen nicht, wie gefährlich das ist, (…) wie schlimm das enden kann.“ Sie appellierte deshalb deutlich: „Begebt euch nicht in Gefahr! Zug-Surfen ist unglaublich gefährlich! Ebenso ist es lebensgefährlich, euch in die Gleise zu begeben. Fangt damit gar nicht erst an!“


dpa / EVN