AUGSBURG | Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) hat angesichts eines zu erwartenden Ansturms auf das Deutschlandticket den Bund aufgefordert, die Bereitstellung weiterer Mittel für den Ausbau des Zugangebotes zu prüfen.
Es sei ein Fehler, dass nicht vor dem Start des 49-Euro-Tickets am 1. Mai die nötigen Kapazitäten zur Verfügung gestellt wurden, sagte Bernreiter der Augsburger Allgemeinen. “Dem Bund war ein günstiger Fahrpreis wichtiger als ein Ausbau des Angebotes”, sagte Bernreiter. Das bezeichnete er als “Kardinalfehler” des Deutschlandtickets.
Nach derzeitigem Stand wolle der Bund die Folgen des Angebotes und den damit möglicherweise verbundenen zusätzlichen Finanzbedarf erst 2024 prüfen. Der Bund schiebe die Prüfung nach hinten, weil sich damit automatisch die Frage nach höheren Regionalisierungsmitteln für die Länder stelle. Bernreiter wies darauf hin, dass der Bund für den Ausbau des Schienennetzes zuständig sei und dieser Verpflichtung auch bei den Regionalstrecken nachkommen müsse.
Ein Chaos in Zügen und auf Bahnhöfen wie an manchen Tagen des 9-Euro-Tickets befürchtet Bernreiter durch die Einführung des 49-Euro-Tickets in Bayern nicht. Die Bahn und die Verkehrsverbünde hätten mehrere Monate Zeit gehabt, sich auf die Neuerung vorzubereiten.
dpa / EVN