DRESDEN | Am 15. April feiert die Deutsche Bahn (DB) ab 8 Uhr den 125. Geburtstag des Hauptbahnhofs mit einem Bahnhofsfest.
PTO Den Abschluss der ganztägigen Feierlichkeiten mit Unterhaltungsprogramm, Gewinnspielen und Bahnhofsführungen bildet um 20.20 Uhr eine multimediale Lasershow. Gezeigt werden die geschichtliche Abfolge von der Inbetriebnahme des Bahnhofs in der Blütezeit der Eisenbahn, die zerstörerischen Kriegsjahre, der Wiederaufbau und die DDR-Zeit, die Ereignisse im Herbst 1989, der komplette Umbau und die Beseitigung der Schäden des Jahrhunderthochwassers 2002 sowie die Inbetriebnahme des modernen Einkaufsbahnhofs im Jahr 2014. Ab 19 Uhr und nach der 25-minütigen Lasershow bietet die Band „invisible touch“ bis 22 Uhr eine Hommage an die Musik von Phil Collins und Genesis. Am Info-Würfel auf dem Querbahnsteig an den Gleisen 5/6 wird eine Ausstellung zur Erneuerung des Hallendachs gezeigt. Der Eintritt zu diesen Veranstaltungen ist frei.
Am 15. und 16. April gibt es zwischen Dresden Hauptbahnhof (Bahnsteig 5) und dem Eisenbahnmuseum in Dresden-Altstadt zum 15. Dresdner Dampfloktreffen einen Pendelverkehr mit einer historischen Zuggarnitur. Im Bereich der DB Regio-Werkstatt unmittelbar am Festgelände präsentiert die DB, auch im Rahmen von Werkstattführungen, moderne Fahrzeuge, Angebote im Nahverkehr und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Außerdem unterstützt die DB die Interessengemeinschaft (IG) Bw Dresden-Altstadt logistisch bei der Durchführung des 15. Dresdner Dampfloktreffens, beispielsweise bei der Abwicklung von Rangierarbeiten.
Zur Geschichte der Eisenbahn in Dresden, einem Endpunkt der ersten deutschen Ferneisenbahn
Zwischen 1870 und 1900 entwickelte sich Dresden zur Groß- und Industriestadt. In der Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden unkoordiniert und ohne Gesamtkonzept zahlreiche Bahnhöfe: Der Leipziger Bahnhof wurde rechtselbisch als Endpunkt der 1839 in Betrieb genommenen ersten deutschen Ferneisenbahn Leipzig–Dresden errichtet. Der Schlesische Bahnhof in unmittelbarer Nachbarschaft zum Leipziger Bahnhof markierte den Endpunkt der bis 1847 gebauten Strecke nach Görlitz. Drei weitere Bahnhöfe entstanden auf der linken Elbseite: 1848 nahm die Sächsisch-Böhmische Staatsbahn den Böhmischen Bahnhof in Betrieb. 1855 folgte der Albertbahnhof als Endpunkt der Strecke nach Tharandt (nur bis 1869 Personenverkehr). Erst 1875 folgte der Berliner Bahnhof zur Verbindung der sächsischen mit der preußischen Hauptstadt.
So entstanden vier separate, weit über das Stadtgebiet verstreute Fernbahnhöfe. Fehlende Verbindungen untereinander sowie ebenerdige Straßenkreuzungen führten zu Engpässen und Verkehrsproblemen. Das stetig steigende Aufkommen im Personen- und Güterverkehr verlangte nach einer Neuordnung der Gleis- und Verkehrsanlagen. So wurde 1890 mit der grundlegenden Umgestaltung der Bahnanlagen im Eisenbahnknoten Dresden begonnen. In diesem Zusammenhang entstand der Dresdner Hauptbahnhof, der 1898 von König Albert von Sachsen feierlich eingeweiht wurde. Während des großen Luftangriffs auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 brannte der Bahnhof völlig aus, nachfolgende Bombenangriffe zerstörten die Gleisanlagen vollständig. Das Hochwasser 2002 brachte für die 1997 begonnene Sanierung des Dresdner Hauptbahnhofs herbe Rückschläge. Seit 2006 erstrahlt die „Kathedrale des Verkehrs“ wieder in ihrem unvergleichlichen Glanz und bewältigt ebenso die Anforderungen des 21. Jahrhunderts mühelos.