Mecklenburg-Vorpommern plant deutlich größeres Bahnangebot für 2024


SCHWERIN | Mecklenburg-Vorpommern plant nach Angaben von Landesverkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) im kommenden Jahr eine deutliche Ausweitung des Bahn-Nahverkehrs.

Der Fahrplanentwurf 2024 sehe einen der größten Leistungszuwächse im Schienenpersonennahverkehr vor in der Geschichte der 1995 gegründeten Verkehrsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (VMV), sagte Meyer am Freitag. “Zusammen mit dem Deutschlandticket bieten wir damit alle Möglichkeiten für eine klimagerechte Alternative zum Auto.”

Offen ist nach Angaben einer VMV-Sprecherin noch, ob die Trassen im erforderlichen Umfang zur Verfügung stehen und ob die Unternehmen ausreichend Zugmaterial und Personal haben. Der fertige Jahresfahrplan 2024 soll im Herbst vorgestellt werden.

Den Plänen des Landes zufolge soll zum Beispiel die RE1 zwischen Schwerin und Hamburg künftig auch am Wochenende stündlich verkehren. Auch auf der Strecke Neustrelitz – Rostock sollen die Nahverkehrszüge jede Stunde fahren, ebenso unter der Woche zwischen Pasewalk, Anklam, Greifswald und Stralsund.

Zwischen Rostock und Güstrow ist den Angaben zufolge die Einführung eines neuen Express-S-Bahn-Angebotes geplant. Zwischen Rostock und Warnemünde soll die S1 künftig an Wochenenden auch nachts im 30-Minuten-Takt verkehren.

Zwischen Ludwigslust und Hagenow sind demnach zunächst unter der Woche zwei zusätzliche Fahrten am Tag geplant. Ab 2025 sei geplant, dieses und das Angebot der Regionalbahnlinie RB13 (Rehna – Parchim) auf einen stündlichen Takt auszuweiten. Verbesserungen sind den Angaben zufolge auch auf den Strecken RB12 (Rostock – Graal-Müritz), RB15 (Malchow – Waren), RB16 (Neustrelitz – Mirow) und RB26 (Bergen – Lauterbach Mole) vorgesehen. Zu den Kosten der geplanten Verbesserungen wurden zunächst keine Angaben gemacht.

Meyer zufolge soll der Bahn-Nahverkehr mit den zusätzlichen Angeboten auch auf die erwartete höhere Nachfrage aus dem Deutschlandticket vorbereitet werden. VMV-Geschäftsführer Daniel Bischof sagte, wichtig sei auch die Abstimmung der Fahrpläne auf die der Busunternehmen, um den Kunden eine durchgängige Reisekette anbieten zu können.

Der Fahrgastverband Pro Bahn lobte die Vorhaben. Sie seien ein Schritt in die richtige Richtung, sagte der Landesvorsitzende Marcel Drews. Zugleich appellierte er, dass Zugausfälle im größeren Stil aufgrund von Personalmangel, wie während und nach der Corona-Pandemie, in MV nicht wieder vorkommen sollten.

Nach Ministeriumsangaben plant die Deutsche Bahn 2024 größere Bauarbeiten, die auch Strecken in MV betreffen. So komme es voraussichtlich auf der Strecke Schwerin – Hamburg von Mitte August bis Mitte November 2024 zu einer Totalsperrung zwischen Hagenow Land und Hamburg-Bergedorf. Auf der Strecke zwischen Karstädt und Wittenberge sei eine Sperrung vom 16. August 2024 bis zum 12. Dezember 2024 vorgesehen, die Auswirkungen auf das Angebot haben werde. Vom 25. März 2024 bis 25. Mai 2024 sind demnach Totalsperrungen auf der RE5 zwischen Neustrelitz und Neubrandenburg geplant. Im Knoten Rostock Hauptbahnhof würden die bereits laufenden Bauarbeiten fortgesetzt, wovon insbesondere die Linien S1/2/3, RB11, RB12 betroffen sein würden.


dpa / EVN