Rail Baltica: Wissing hält geplante Bahnlinie für sicherheitsrelevant


RIGA | Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat die von Lettland, Estland und Litauen geplante Bahnlinie Rail Baltica als sicherheitsrelevant bezeichnet.

„Wir sind davon überzeugt, dass Rail Baltica so schnell wie möglich realisiert werden sollte. Es ist auch aus Sicherheitsgründen wichtig“, sagte der FDP-Politiker am Donnerstag in Riga mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. „Die geopolitische Situation hat sich im letzten Jahr stark verändert, und es ist wichtig, dass wir darauf reagieren.“ Er werde jede Unterstützung geben, die er geben könne, sagte Wissing.

Sein lettischer Amtskollege Janis Vitenbergs betonte bei einem gemeinsamen Besuch der Baustelle am Hauptbahnhof Riga: „Rail Baltica ist das wichtigste Infrastrukturobjekt für unser Land und für unsere Generation. Es ist nicht nur ein wirtschaftliches Projekt. Es ist unsere Pflicht und eine Notwendigkeit für unsere Sicherheit und Unabhängigkeit.“

Das Milliarden-Projekt sieht den Neubau einer Schnellbahnstrecke von Tallinn (Estland) über Riga (Lettland) und Kaunas (Litauen) bis an die litauisch-polnische Grenze vor. Damit sollen die Schienennetze der baltischen Staaten und Westeuropas zusammengeführt werden. Angesichts des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gilt die Bahnlinie als wichtiges Projekt zur Verbesserung der militärischen Mobilität in der Region.

Die baltischen Staaten grenzen alle an Russland und teils auch an dessen Verbündeten Belarus. Das Schienennetz der drei EU- und Nato-Staaten besteht seit Sowjetzeiten aus russischer Breitspur.


dpa