Allianz pro Schiene fordert Kapazitätsausbau für Schienengüterverkehr – Diskussion um Autobahn-Neubau beenden


BERLIN | Laut aktuellen Zahlen des Umweltbundesamts stoßen Güterzüge 7,4 Mal weniger CO₂ aus als Lkws. Der Branchenverband Allianz pro Schiene betont die Wichtigkeit des Güterverkehrs auf der Schiene.

Innerhalb der vergangenen zehn Jahre habe der Schienengüterverkehr seinen CO₂-Vorsprung gegenüber dem Straßengüterverkehr kontinuierlich gesteigert. Die Bundesregierung sollte viel stärker auf den Schienengüterverkehr setzen, „um die Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen“, sagte Verbandsgeschäftsführer Dirk Flege am Dienstag. „Insbesondere die Diskussion innerhalb der Bundesregierung über neue Autobahnen für den Güterverkehr der Zukunft sollte man vor diesem Hintergrund schnell beenden und stattdessen zügig die Kapazitäten auf der Schiene ausbauen.“

Wer die gesetzlichen Klimaziele ernst nimmt, dürfe künftig nur noch Verkehrsprojekte umsetzen, welche nachweislich den Ausstoß von Klimagasen verringern, ergänzte der Vorsitzende vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Olaf Bandt. „Die Zahlen des Umweltbundesamts sprechen da sehr deutlich für einen naturverträglichen Ausbau der Schiene – und nicht für immer neue Autobahnen, wie der Bundesverkehrsminister sie gerade durchsetzen will.“

Laut Koalitionsvertrag strebt die Bundesregierung eine Steigerung des Marktanteils der Güterbahnen von derzeit etwa 18 auf 25 Prozent bis 2030 an. Wie es in der Mitteilung von Allianz pro Schiene heißt, könne ein Güterzug bis zu 52 Lkws ersetzen – das Potenzial der Schiene sei riesig. „Es ist eine Frage der Priorisierung und des politischen Willens, die Leistungsfähigkeit der Schiene zu steigern, um dort mehr Güterverkehr möglich zu machen. Je mehr Zeit der Koalitionsausschuss mit Diskussionen über den Aus- und Neubau von Autobahnen verbringt, umso mehr verschärft die Ampel die Probleme statt sie zu lösen und die Schiene fit für die Zukunft zu machen“, so Flege.

Der Verkehrssektor gilt in Deutschland als einer der Hauptverursacher für den Ausstoß von Treibhausgasen. Allein der Straßenverkehr ist hier für 95 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die Schiene hingegen ist deutlich umweltfreundlicher – auch weil Güterzüge oft elektrisch mit Strom aus erneuerbaren Energien unterwegs sind.


EVN