Britische Bahngewerkschaft droht mit langem Arbeitskampf


LONDON | Im Tarifstreit bei den britischen Bahnen hat die Lokführergewerkschaft Aslef mit einem langen Arbeitskampf gedroht.

Lokführer hätten seit vier Jahren keine Gehaltserhöhung erhalten, sagte Aslef-Chef Mike Whelan der Nachrichtenagentur PA am Freitag. Die Lokführer seien für lange Streiks bereit. “Welche Möglichkeiten haben wir? Wenn man vier Jahre keine Gehaltserhöhung bekommen hat, wartet man dann fünf? Wartet man sechs oder sieben Jahre?”, sagte Whelan. Er beklagte, die Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverbund RDG machten keine Fortschritte.

Am Freitag legten Mitglieder von Aslef sowie der Gewerkschaft RMT erneut für einen Tag die Arbeit nieder. Der Bahnverkehr im Land kam weitestgehend zum Stillstand. Wegen des Arbeitskampfs fallen seit Monaten immer wieder flächendeckend Züge aus.

RDG-Chef Steve Montgomery verteidigte das Angebot der Arbeitgeber. Es sehe vor, das Durchschnittsgehalt von derzeit 60.000 Pfund (67.200 Euro) im Jahr über zwei Jahre auf 65.000 Pfund zu erhöhen, sagte Montgomery dem Sender Sky News. “Das ist ein signifikanter Anstieg für die Beschäftigten.” Aslef kritisiert, dass auch die Zahl vertraglich vereinbarter Arbeitsstunden deutlich zunehmen solle. Montgomery sagte, mit RMT liefen die Verhandlungen besser. Er forderte die Gewerkschaft auf, ihren Mitgliedern das Angebot zur Abstimmung vorzulegen.


dpa


Anzeige