DÜSSELDORF | Mit dem 1. Februar ist die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung in Bussen und Bahnen des Nahverkehrs aufgehoben. Auch wenn diese Maßnahme weitestgehend eingehalten wurde, gab es dennoch viele Verstöße.
Nach Angaben des Kompetenzcenters Sicherheit NRW beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sind seit der Einführung der Maskenpflicht im April 2020 bis Ende Januar dieses Jahres insgesamt 462.110 bewusste Maskenverstöße dokumentiert worden. NRW-weite Zahlen zu Bußgeldverfahren sowie Strafanzeigen nach gewalttätigen Auseinandersetzungen lägen genauso wenig vor wie Gesamtzahlen der örtlichen Nahverkehrsunternehmen zu Verstößen in Bussen und Straßenbahnen.
Neben OP-Masken waren anfangs auch selbstgenähte Stoffmasken oder über das Gesicht gezogene Schals und Tücher als Schutz erlaubt. Ende Januar 2021 erfolgte eine Verschärfung der Maskenpflicht im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), da medizinische Masken wie OP- oder FFP2-Masken vorgeschrieben wurden.
Im Streit um die Maske sei es immer wieder erforderlich gewesen, hartnäckige Verweigerer sowie Wiederholungstäter von der Weiterfahrt auszuschließen und gemeinsam mit den Ordnungsbehörden und der Bundespolizei Bußgeldverfahren einzuleiten, teilte das Kompetenzcenter mit.
Allein im Jahr 2021 seien rund 1,5 Millionen Menschen angesprochen und auf das korrekte Tragen der Maske und den nötigen Abstand hingewiesen worden. Für die Kontrolle zur Maskenpflicht und der 3G-Regeln wurden in den zurückliegenden Jahren laut VRR rund 100 zusätzliche Sicherheitskräfte in den Zügen und rund 120 Sicherheitskräfte an Bahnhöfen eingesetzt, die die Ordnungsbehörden und die Bundespolizei verstärken sollten.
Zur Finanzierung der Zusatzkontrollen habe das Land NRW den Verkehrsunternehmen im ersten Jahr der Corona-Pandemie 15 Millionen Euro zusätzlich bereitgestellt, teilte das Kompetenzzentrum Sicherheit in seinem Jahresbericht für 2020 mit. 2021 hätten die Verkehrsunternehmen sogar 22,6 Millionen Euro für zusätzliches Sicherheitspersonal ausgegeben.
An diesem Mittwoch endet die ungeliebte Maskenpflicht im ÖPNV von NRW, einen Tag später zum 2. Februar dann auch im bundesweiten Fernverkehr.
EVN / dpa