Deutsche Bahn prüft sechs Korridore für Schnellfahrstrecke Hannover–Bielefeld


HANNOVER / BIELEFELD | Im Fernverkehr zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet will die Deutsche Bahn bei der weiteren Planung eines Hochgeschwindigkeitsabschnitts für die Trasse Hannover–Bielefeld sechs Möglichkeiten näher ins Auge fassen.

Das jetzige Zwischenergebnis sei Politikern und Vertretern des Bundesverkehrsministeriums nun vorgestellt worden, hieß es am Dienstag aus dem Konzern. Varianten in den eingegrenzten Streckenkorridoren sollen es demnach erlauben, dass ICE-Züge das Teilstück von Hannover nach Bielefeld in 31 Minuten schaffen können. Zunächst hatte es insgesamt zehn Optionen gegeben.

Die Bahn betonte, eine Vorentscheidung für die letztlich zu wählende Ausbau-Alternative sei damit nicht getroffen. „Auch die erforderlichen Prüfungen zu Kriterien wie Umweltverträglichkeit und Kosten stehen noch aus.“ Wohl aber werde man sich nun darauf konzentrieren, Varianten weiter zu erörtern, die eine für den Deutschlandtakt nötige Fahrzeit von etwas mehr als einer halben Stunde zwischen den beiden Städten zulassen. Zwei dieser möglichen Trassenführungen lägen auch mehrheitlich an der bestehenden Strecke.

Die übrigen vier Vorschläge würden den Angaben zufolge nur eine längere Fahrzeit ermöglichen. Darunter wäre laut Bahn auch ein reiner Ausbau der kompletten Bestandsstrecke gewesen, der 42 Minuten erlaubt hätte.

Das Gesamtziel sei, auf der wichtigen Ost-West-Verbindung von Berlin über Wolfsburg, Hannover und Bielefeld bis ins Ruhrgebiet und Rheinland „deutlich unter vier Stunden“ zu bleiben. Die Bahn will so im Vergleich zum Auto oder Inlandsflug attraktiver werden. Mit einzelnen ICE-Sprintern, die wenig Halte haben, sei dies teilweise schon möglich, erklärte ein Sprecher. Es gehe aber um eine allgemeine Beschleunigung des Fernverkehrs auf solchen zentralen Strecken.

Der frühere Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), hatte 2019 gesagt: „Unser Kernziel ist Berlin-Köln in vier Stunden.“ Die dafür erforderlichen Um- oder Neubauten von Trassen stoßen in verschiedenen Regionen aber auch auf Widerstand – zum Beispiel ebenso bei der Strecke zwischen Hannover und Hamburg.


dpa / EVN


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