Demonstration in Frankfurt – EVG: Keine Bewegung bei der HLB


FRANKFURT AM MAIN | In Frankfurt sind am Dienstag Beschäftigte der Hessischen Landesbahn (HLB) für eine Demonstration auf die Straße gegangen.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatte zu der Aktion aufgerufen. Anlass dafür ist der seit 18 Monaten dauernde Tarifstreit mit dem Bahnunternehmen HLB. Die Mitarbeitenden befinden sich seit dem 15. Dezember in einem unbefristeten Streik. Sie fordern unter anderem 6,8 Prozent mehr Lohn – eine Anpassung auf „Branchenniveau“, wie EVG-Streikleiter Andreas Güth bereits im Dezember erklärte.

Nach Aussagen der Gewerkschaft soll der Arbeitgeber versucht haben, die streikenden Beschäftigten „mit perfiden Tricks zu spalten“. So sei beispielsweise ein Fahrdienstleiter „mit Falschaussagen massiv unter Druck gesetzt“ worden, heißt es. Angeblich würden sieben Lokführer der HLB ihren Job verlieren, sollte er sich an den Streikaktionen beteiligen, schriebt die EVG Anfang Januar in einer Mitteilung.

Die EVG bemängelte, dass die Geschäftsführung der HLB die Interessen der Beschäftigten nicht ernst nehme. An der Demonstration nahmen laut der Gewerkschaft rund 200 Personen teil.

Eine Lohnerhöhung von 3,3 Prozent für zwei Jahre sei zu wenig, sagte EVG-Vorstand Frank Hauenstein. „Wir wollen die Lücken schließen, die die Inflation reißt.“ Er fordert die Rückkehr der HLB-Chefetage an den Verhandlungstisch: „Es kann nicht sein, dass ein Unternehmen, das sich in Landesbesitz befindet, sich weigert, mit einer Gewerkschaft zu reden.“ Man werde nicht locker lassen, versprach Hauenstein.

Auch der Vorsitzende der Linken-Fraktion im Hessischen Landtag, Jan Schalauske, sprach mit Blick auf die HLB-Geschäftsführung von einem „Armutszeugnis“. Die Beschäftigten seien „das Rückgrat dieser Verkehrswende“. Deswegen müsse sich die Politik auch für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Verkehrsunternehmen einsetzen. Er kritisierte zudem den anhaltenden Trend zu Billigvergaben im SPNV. Markt und Wettbewerb, hätten „in der öffentlichen Daseinsvorsorge nichts verloren“, sagte der Linken-Politiker.


EVN

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