Handyempfang im Zug – Güterbahnen-Bündnis wehrt sich gegen Aussage von Mobilfunkanbietern


BERLIN | Die Behauptung der Mobilfunkanbieter, kleine und mittlere Schienenverkehrsunternehmen würden einen verbesserten Mobilfunk für Reisende verhindern, bezeichnet das Interessenbündnis der privaten Güterbahnen als falsch.

Laut einem Bericht des Spiegel scheitere die Nutzung einer weiteren 4G-Funkfrequenz in Zügen insbesondere an kleineren privaten Bahnbetreibern, weil diese mit der technischen Umrüstung ihrer Lokomotiven im Verzug seien. Dagegen wehrt sich das Bündnis Die Güterbahnen.

Geschäftsführer Peter Westenberger teilte dazu mit, dass nicht die Bahnanbieter an dem Verzug Schuld hätten. Aussagen in diese Richtung seien „unverfroren“. Vielmehr habe es Lieferschwierigkeiten bei der Industrie gegeben. Zudem seien einige Fragen bezüglich der Zulassung noch ungeklärt. Weiter heißt es: „Bundesverkehrsministerium und die Bahnbranche hatten sich bereiterklärt, eine bisher für die Kommunikation zwischen Zügen und Stellwerken genutzte Funkfrequenz freizugeben. Den Mobilfunkanbietern sollte damit ermöglicht werden, kostengünstiger als durch den Bau neuer Masten die von der Bundesnetzagentur vor Jahren verhängten Auflagen für die Mobilfunkversorgung entlang des Schienennetzes endlich auch umzusetzen.“

Da Sicherheit noch wichtiger sei als besserer Mobilfunkempfang, habe die Bundesnetzagentur die Nutzung der Bahnfunkfrequenz durch die Mobilfunkanbieter verschieben müssen, erklärte Westenberger. Bislang wird die besagte Frequenz für den GSM-R-Zugfunk zwischen Lokführern und Fahrdienstleitern verwendet. Die Nutzung für künftig andere Zwecke ist dem Spiegel-Bericht zufolge auf Dezember 2024 verschoben worden.


EVN

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