MÜNSTER | Die Bahnverbindung zwischen Dortmund, Münster und den Nordländern Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein muss Wirtschaftsvertretern zufolge schneller ausgebaut werden.
“Wir brauchen dringend eine Erhöhung der Leistungsfähigkeit auf dieser wichtigen Schienenstrecke”, erklärte Bernd Eßer, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen. Zusammen mit weiteren fünf Kammern aus Norddeutschland stellte Eßer am Donnerstag einer Vertreterin aus dem Bundesverkehrsministerium eine gemeinsame Studie vor. Demnach lebt ein Viertel der deutschen Bevölkerung in dem Bereich und erwirtschaftet auch ein Viertel des Bruttoinlandsprodukts.
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“Die Bedeutung der Nordwest-Schienen-Magistrale spiegelt sich in ihrem Ausbaustandard aktuell nicht wider”, sagte der Hauptgeschäftsführer der NRW-IHK, Ralf Mittelstädt. Seit den 70er Jahren habe es keine Verbesserungen gegeben. Nicht länger hinzunehmen sei, dass die Strecke nicht durchgehend zweigleisig sei, etwa im Münsterland zwischen Münster und Lünen. Weitere Maßnahmen wie die Erhöhung der Streckengeschwindigkeit auf bis zu 230 Stundenkilometer seien erforderlich.
“Wir unterstützen die Ziele des Deutschlandtaktes uneingeschränkt. Um diese Ziele im Schienenpersonen- und -güterverkehr zu erreichen, sind allerdings Investitionen in eine entsprechend leistungsfähige Infrastruktur nötig”, sagte Eduard Dubbers-Albrecht von der IHK für Bremen und Bremerhaven. Er beklagte, dass man seit Jahren nicht weiterkomme. Es sei wichtig, die Häfen vernünftig an das Hinterland anzubinden.
Susanne Henckel, Verkehrsstaatssekretärin in Berlin, begrüßte die Initiative. “Der Deutschlandtakt ist ein Paradigmenwechsel in der Infrastrukturplanung”, sagte sie. Mit der Umsetzung mache der Bund auch die Nord-West-Schienenmagistrale fit “für besser vernetzte Angebote und mehr Kapazitäten auf der Schiene.” So sei für die Strecke zwischen Münster und Lünen der Planungsauftrag für den Ausbau erteilt. Die Kosten würden zwischen Land und Bund aufgeteilt. Bislang scheiterte der Ausbau an der negativen Kosten-Nutzen-Rechnung. Dies habe sich mit Blick auf den Deutschlandtakt geändert, sagte die Staatssekretärin.
Mit dem Deutschlandtakt will die Deutsche Bahn die großen Knotenpunkte alle 30 Minuten verlässlich zur selben Zeit im Fernverkehr anfahren und den Regionalverkehr entsprechend ausrichten.