Union zweifelt an baldiger Einführung des 49-Euro-Tickets – VdK will rasche Einigung bei Finanzierung


BERLIN | Die Union rechnet nicht mit der Einführung des 49-Euro-Tickets zum von den Verkehrsministern angestrebten 1. April. Der Sozialverband VdK und der Fahrgastverband Pro Bahn haben Bund und Länder unterdessen aufgefordert, sich rasch auf die Finanzierung des geplanten Deutschlandtickets zu einigen.

Die Finanzierung inklusive einer Nachschusspflicht des Bundes sei weiter ungeklärt, sagte Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) der Rheinischen Post. Aus diesem Grund bleibe auch das von den Verkehrsministern avisierte Einführungsdatum „unrealistisch“. Lange kritisierte in diesem Zusammenhang Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP): „Wenn der Verkehrsminister kein Verhandlungsmandat hat, verzögern sich wichtige Entscheidungen weiter.“ Der Bund müsse die Länder und Kommunen aber bei dem von ihm angestoßenen Projekt ausreichend bei der Finanzierung und der Umsetzung unterstützen. Ansonsten bleibe vom 49-Euro-Ticket „schließlich nur ein Mogelticket“, sagte Lange.

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„Es war von Anfang an klar, dass die geplanten drei Milliarden Euro vorn und hinten nicht ausreichen werden“, sagte der Vorsitzende des Fahrgastverbandes Pro Bahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Hier müsse so schnell wie möglich nachgebessert werden. „Was nützt das tollste Ticket, wenn am Ende Verbindungen ausgedünnt oder gestrichen werden müssen, weil die Mittel fehlen“, sagte er. Für einen späteren Starttermin zeigte der Verband hingegen Verständnis. Hier seien anfangs zu hohe Erwartungen geweckt worden, sagte Neuß. Schließlich seien viele praktische und technische Fragen noch offen, etwa die kostenfreie Mitnahme von Fahrrädern. Deshalb gelte Gründlichkeit vor Schnelligkeit, so der Verbandschef.

Die Bürger würden auf das 49-Euro-Ticket warten, sagte die Vorsitzende des Sozialverbandes VdK, Verena Bentele, dem RND. Die Finanzierung des Öffentlichen Nahverkehrs müsse schnell zwischen Bund und Ländern geregelt werden, damit dieser für die Zukunft gerüstet sei. „Sobald zu wenig Geld vorgesehen ist, stehen wichtige Themen wie der barrierefreie Ausbau auf der Kippe“, mahnte sie. Dies müsse unter allen Umständen verhindert werden. „Die Bundesregierung hat das Ziel ausgegeben, den ÖPNV bis 2026 barrierefrei auszubauen – daran sollten sich alle Beteiligten messen lassen“, sagte sie.


EVN / dts Nachrichtenagentur

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