HAMBURG | In Hamburg müssen die Eisenbahnbrücken über die Süderelbe erneuert werden. Die Deutsche Bahn hat die Vorplanungen dafür abgeschlossen und das Projekt am Dienstag bei einer Informationsveranstaltung der Öffentlichkeit vorgestellt.
PTO In der Planung wurden unter anderem die Gesamtkonstruktion und die Umfahrung der Brücken ausgearbeitet. Die Umfahrung ist notwendig, damit auch während der Bauarbeiten die Züge weiter verkehren können.
Bei der Brückenkonstruktion wurde aus zwölf Entwürfen anhand mehrerer Bewertungskriterien eine bevorzugte Variante ausgewählt. Auch bei der Umfahrung fiel die Entscheidung unter vier unterschiedlichen Varianten für die betrieblich am besten geeignete.
Entscheidend waren Punkte wie Landschaftsbild, Instandhaltungsaufwand, Umwelteinwirkungen, Strömungsuntersuchung, Aufrechterhaltung des Bahnbetriebs, Eingriffe in die Bebauung.
Für die Bauarbeiten werden mehrere Kranstandorte und eine Fläche für das Material benötigt, nord- und südliche Gleise für die Logistik, sowie eine Baustellenzufahrt. Hierfür müssen noch bis zum Planfeststellungsverfahren einige Grundstücke erworben werden.
Die aktuelle Kostenschätzung basiert auf der Mitte 2022 abgeschlossenen Vorplanung und weist nach heutigem Kenntnisstand Kosten von voraussichtlich etwa 800 Millionen Euro aus. Dabei ist noch nicht absehbar und daher unberücksichtigt, in welcher Größenordnung sich die zuletzt sehr stark gestiegenen Teuerungsraten, insbesondere für Baumaterial, entwickeln und berücksichtigt werden müssen.
Ziel ist es, die wichtige Nord-Süd-Verbindung mit neuen Brücken fit für die Zukunft zu machen und dabei die Wirtschaft ebenso wie die Mobilität mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu stärken. Nach Abschluss der Vorplanung startet ab 2023 die Entwurfsplanung der 350 Meter langen Brücken. Der Baustart ist für 2028 angestrebt. Voraussichtlich 2036 sollen die neuen Eisenbahnbrücken fertiggestellt sein.
Täglich überqueren rund 1.000 Züge die Süderelbe. Die Eisenbahnüberführung spielt eine wesentliche Rolle für den internationalen Schienenverkehr; alle Züge von und nach Süden passieren sie auf ihrem Weg. Das in den 1970er Jahren errichtete Bauwerk erreicht nun das Ende seiner Laufzeit, und ein Ersatzneubau wird nötig.