Lokführer wendet Zug und fährt auf andere S-Bahn zu – Bundespolizei ermittelt


MÜNCHEN | Im Streckenabschnitt zwischen den Stationen Ostbahnhof und St.-Martin-Straße in München ist es am Samstag zu einer gefährlichen Situation gekommen.

Laut einem Medienbericht waren zwei S-Bahnen am Morgen gegen 8.40 Uhr plötzlich auf demselben Gleis unterwegs und fuhren aufeinander zu. Eine Kollision konnte verhindert werden, weil beide Züge rechtzeitig gestoppt wurden, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Die Bundespolizei hat Ermittlungen zu diesem Zwischenfall aufgenommen.

Ersten Befragungen zufolge hatte ein um 8.25 Uhr vom Ostbahnhof kommender Lokführer am Bahnsteig St.-Martin-Straße gehalten und dort einen Fahrtrichtungswechsel vorgenommen. Offenbar sei er der Meinung gewesen, bereits an der Station Giesing zu sein, um den Zug zu wenden, heißt es in dem Bericht. Nach dem Wechsel des Führerstands habe er dann die S-Bahn wieder in Richtung Ostbahnhof in Bewegung gesetzt. In diesem Moment kam ihm ein anderer Zug entgegen.

Die genauen Hintergründe zu dem Vorfall sind noch unklar. Auch steht die Frage im Raum, warum der zweite Zug ein freies Signal bekam, obwohl der Streckenabschnitt belegt war. Warum sich der Lokführer in der Station irrte und offenkundig ohne Zustimmung des Fahrdienstleiters losfuhr, werde derzeit ermittelt. Ein bei dem Bahnmitarbeiter durchgeführter Alkoholtest sei negativ gewesen. Über die Anzahl der Fahrgäste in den betreffenden S-Bahnen konnte die Bundespolizei keine Angaben machen.


EVN

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