NEW YORK | Wegen des Anstiegs von Gewalttaten sollen im New Yorker U-Bahn-System künftig mehr Polizeibeamte patrouillieren.
Das erklärten Bürgermeister Eric Adams und die Gouverneurin des US-Bundesstaats New York, Kathy Hochul, bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Samstag, wie US-Medien einstimmig berichteten. Teil des Aktionsplans mit dem Namen “Cops, Cameras and Care” sei auch ein verbessertes Behandlungsangebot für Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen. Zudem seien weitere Kameras in den Waggons installiert worden.
Auch wenn New York als allgemein relativ sicher gilt, verzeichnete die Ostküstenmetropole zuletzt vermehrt Verbrechen in öffentlichen Verkehrsmitteln. Wie der US-Fernsehsender CNN berichtete, stieg die Kriminalitätsrate dort verglichen zum Vorjahr um mehr als 40 Prozent. Zwar handele es sich meist nicht um Gewalttaten, sondern um kleinere Delikte wie Diebstahl, heißt es in dem Bericht weiter. Dennoch wachse die Sorge in der Bevölkerung. So machte unter anderem der Mord an einem 48-jährigen Mann auf einer Bahnfahrt von Brooklyn nach Manhattan Schlagzeilen.
Kritiker befürchten derweil, das neue Konzept werde zur Diskriminierung ohnehin strukturell benachteiligter Bevölkerungsgruppen beitragen. Dort, wo viele Menschen Rassismuserfahrungen gemacht haben, ist das Misstrauen gegenüber der Polizei besonders groß. Ein Stadtrat aus Queens, Robert F. Holden, forderte deshalb eine grundlegende Reform des Strafjustizsystems. “Ohne eine Gesetzesänderung werden die zusätzlichen Beamten nur wieder die gleichen Menschen verhaften”, sagte Holden im Gespräch mit der New York Times.