Verkehrsverbund Rhein-Neckar: 9-Euro-Ticket war nur „befristetes Strohfeuer“


MANNHEIM | Der Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) zieht eine gemischte Bilanz des 9-Euro-Tickets im Nahverkehr.

„Wir haben uns durch die 9-Euro-Ticket-Aktion mehr Neukunden erhofft, um eine gewisse Nachhaltigkeit im ÖPNV zu erreichen“, sagte Christian Specht, Erster Bürgermeister der Stadt Mannheim und Vorsitzender des Zweckverbandes Verkehrsverbundes Rhein-Neckar, am Mittwoch.

Nach Beobachtung von VRN-Geschäftsführer Volkhard Malik nutzten in den drei Sommermonaten zwar mehr Fahrgäste die öffentlichen Verkehrsmittel, bei den S-Bahnen bis zu zehn Prozent mehr; aber aus den vielen Gelegenheitspassagieren im Freizeitverkehr seien keine Neukunden geworden. Malik: „Das 9-Euro-Ticket hat nur ein befristetes Strohfeuer entfacht.“ Eine Befragung von Fahrgästen in Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen ergab laut VRN, dass darunter 15 Prozent ehemalige Kunden waren, die den ÖPNV aus individuellen Gründen, etwa die Pandemie, nicht mehr genutzt hatten. Der Anteil der Neukunden lag aber unter einem Prozent.

Zugleich warb der zweigrößte Verkehrsverbund im Südwesten für Modelle des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen mit 49 Euro pro Monat im Jahres-Abo und 69 Euro für eine Monatskarte.

Bund und Länder ringen derzeit um eine Nachfolge für das 9-Euro-Ticket. Dabei gilt eine Fahrkarte für 49 Euro im Monat als eine mögliche Option. Entscheidungen darüber gab es aber noch nicht.


EVN / dpa | Foto: EVN

Anzeige